Studienplatz einklagen

Da immer mehr Menschen studieren wollen und die Universitäten sich daher mit immer weiter wachsenden Bewerberzahlen konfrontiert sehen, ist eine Ablehnung durch die ZVS (Zentrale Vergabestelle der Studienplätze) heute weniger eine Ausnahme als vielmehr eine stetig wiederkehrende Regel.

Gerade in den NC-Fächern wie Medizin oder Jura kommt es immer häufiger vor, dass Studienbewerber ein Schreiben erhalten, dass sie auf einer Warteliste geführt werden und diese dann teilweise mehrere Jahre auf einen Platz warten müssen.

Hiermit muss man sich allerdings nicht zufrieden geben - ganz im Gegenteil - es empfiehlt sich, in jedem Fall gegen eine solche Entscheidung vorzugehen. Bevor es soweit ist, sollte man sich jedoch für ein solches Vorgehen anwaltliche Hilfe holen, da viele Formalitäten zu beachten sind, wenn man sich an einer Uni einklagen möchte.

Das Stichwort der Einklagenden heißt "Kapazitätsklage". An den meisten Unis werden Plätze nicht besetzt, bzw. die Uni hält sich für ausgebucht, ist sie aber objektiv vielleicht nicht. Mit einer Kapazitätsklage wird die Uni gezwungen offen zu legen, wie ihre Berechnungen der freien Plätze aufgebaut sind.

In vielen Fällen entscheiden die Gerichte dann, dass auch noch weitere Bewerber angenommen werden müssen, weil die Kapazitäten objektiv noch nicht erschöpft sind. Wenn man nun eine solche Klage geführt hat, bekommt man meist auf einen Platz zugeteilt. An einigen Unis werden die Kläger dann der Reihe nach zugelassen, in anderen Fällen entscheidet das Gericht darüber, welcher Kläger an welcher Position in der Uni eingeschrieben wird.

Die Erfolgsaussichten einer solchen Kapazitätsklage sind in den letzten Jahren stetig gestiegen, grundsätzlich ist es aber gut, wenn sich nicht so viele Studenten in spé einklagen - die Chancen der anderen Studenten steigen dadurch immens.

Wenn sich beispielsweise an einer Uni 1000 Studenten für ein Fach einklagen wollen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass es alle schaffen. Wenn es jedoch nur 20 sind, steigen die Chancen drastisch.

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