Zungenpiercing
Streckt man jemandem neckisch die Zunge heraus, kann dabei eine Sache ein ganz
besonderes Highlight darstellen: das Zungenpiercing. In allen erdenklichen
Farben und Formen blitzen die Schmucksteine einem heute aus immer mehr Mündern
entgegen und haben sich somit als Trend gerade bei jungen Menschen längst
durchgesetzt.
Entgegen der landläufigen Meinung ist das Zungenpiercing eines der
Piercings,
die am Unkompliziertesten abheilen. Schleimhautverletzungen verschließen sich
rasch und entzünden sich bei richtiger Pflege sehr selten. Doch trotzdem halten
sich noch immer viele Gerüchte über diese Form der Körperschmucks.
Man muss beispielsweise nicht befürchten, durch ein falsch gestochenes
Zungenpiercing seinen Geschmackssinn zu verlieren. Betrachtet man die Anatomie
der Zunge, so stellt man fest, dass ihre Oberfläche aus Millionen kleiner
Rezeptoren besteht, die alle von Geschmacksstoffen gereizt werden und diese
Sinnesinformationen ans Gehirn weiterleitet.
Durch das Stechen werden nur einige wenige beschädigt und es sind noch genügend
Rezeptoren vorhanden, sodass man keinerlei Unterschied zum vorherigen Zustand
feststellen kann. Damit aber alles gut läuft, muss selbstverständlich eine
angemessene Pflege eingehalten werden und auch sonst sollte man auf einige
wichtige Dinge achten:
Das Studio
Bevor man sich für ein Zungenpiercing entscheidet, sollte man sich gründlich in
einem seriösen Piercingstudio informieren lassen. Gute Studios erkennt man
daran, dass sie sauber sind, dass ausschließlich steril gearbeitet wird und dass
man von den Mitarbeitern freundlich und gründlich über alle Sachverhalte, die
den Schmuck betreffen, aufgeklärt wird.
Das Stechen
Die Zunge wird durch Mundspülungen betäubt, desinfiziert und anschließend mit
einer Zange fixiert. Dieses Instrument hat vorne zwei Ösen, durch die
gewährleistet wird, dass beim Stechen mit der Nadel ein gerader Kanal entsteht.
Erfahrene Piercer schaffen es oft, die Zunge völlig schmerzfrei zu durchstechen,
mitunter kann es aber auch für ein paar Sekunden etwas unangenehm sein. Durch
den entstandenen Stichkanal wird schließlich der Metallstab eingesetzt.
Die Pflege
In den ersten Tagen nach dem Stechen kann die Zunge anschwellen, deswegen
bekommt man am Anfang einen Stab eingesetzt, der mindestens 20 mm lang ist.
Jeder Körper reagiert anders auf den eingesetzten Metallstab. Bei einigen
Betroffenen können sich z.B. starke Schwellungen und „blaue Flecken“ bilden,
während die anderen keine nennenswerten Veränderungen feststellen werden.
Egal wie stark die Zunge äußerlich beansprucht sein mag, man sollte niemals auf
eine ausgiebige Pflege des frischen Piercings verzichten. Dazu gehört es, wenig
zu sprechen, die Zunge mehrmals täglich mit Eiswürfeln aus Wasser oder
Kamillentee zu kühlen, nach jeder Nahrungsaufnahme den Mund mit kaltem Wasser
auszuspülen und den Schmuck danach mit Desinfikationsmittel keimfrei zu machen.
Dieses bekommt man im Piercingstudio meist mitgegeben. Sollte dies nicht der
Fall sein, ist es wichtig, beim Kauf darauf zu achten, dass das Spray für
Schleimhäute geeignet ist.
In den ersten zwei Wochen sollte man zudem auf bestimmte Nahrungsmittel
verzichten:
- Ananas und saures Obst
- Fruchtsäfte und kohlensäurehaltige Getränke
- Essig/Balsamico
- zuckerhaltige Lebensmittel
- Milchprodukte
Ob man die Nahrung in den ersten Tagen am Besten in fester oder flüssiger Form
zu sich nimmt, muss man selbst ausprobieren.
Nach zwei Wochen wird dann ein kürzerer Stab eingesetzt, nach etwa einem Monat
ist das
Piercing abgeheilt und es können – je nach persönlichem Geschmack –
Kugeln in verschiedensten Ausführungen auf den Stab aufgeschraubt werden. In den
Studios aber auch im Internet findet man die ausgefallensten und mitunter auch
lustigsten Kugeln, die einen ganz besonderen Reiz haben und nach Belieben selbst
gewechselt werden können.
URL des Artikels: http://eurogrube.de/gesundheit-fitness/zungenpiercing.htm