Abstehende Ohren / Segelohren

Die Menschen, die mit Segelohren zur Welt gekommen sind, haben eine harte Kindheit vor sich. Kleine Kinder können sehr gemein sein, und auf der Auffälligkeit im Äußeren des anderen Kindes ihren Spott ausleben. "Dumbo, wohin fliegst du heute" muss sich ein Kind mit abstehenden Ohren leider sehr häufig anhören.

Das betroffene Kind fühlt sich hässlich, gedemütigt und nicht akzeptiert. Folgen sind ein schüchterndes Verhalten und vielleicht sogar schwerere psychische Beeinträchtigungen die sich in Depressionen äußern. Dies muss jedoch nicht so sein.

Manche Kinder reagieren auf Spöttereien mit dem Ausbilden besonderer Talente, um dem Spott entgegen zu wirken. Sie brauchen viel Zuspruch von Eltern und Freunden, aber es gibt ebenso erfolgreiche und glückliche Menschen mit abstehenden Ohren. Dazu gehört zum Beispiel Jan Delay, Songwriter und Hip Hopper.

Wenn man etwas gegen die abstehenden Ohren unternehmen möchte, gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten. Eine dieser Methoden führt vor allem im Säuglings- und Kleinkinderalter zum Erfolg und ist dabei gar nicht mit einer Operation verbunden.

Mit Klebestreifen und/oder einer Art Mütze werden die Ohren des kleinen Menschen über Nacht und auch tagsüber an den Kopf fixiert. Der Knorpel des Ohres gewöhnt sich an die neue Position und verbiegt sich in die gewünschte Stellung. Das dauert zwar seine Zeit, aber ist dem Kind und den Eltern meistens lieber, als unter das Messer zu kommen.

Eine nur oberflächliche Operation wird von Schönheitschirurgen vorgenommen, wenn es bei den abstehenden Ohren nur um einige Millimeter Anlegwunsch handelt. Hinter dem Ohr wird mit einem nicht resorbierbaren Faden die Ohrmuschel an den Kopf angenäht. Es sind nur wenige Stiche nötig, bis das Ohr ein Stückchen weiter am Kopf anliegt.

Wenn die Fehlanlage des Ohres sehr gravierend ist, kann durch Knorpeltransplantation unter Vollnarkose ein gutes Ergebnis erreicht werden. Dazu wird die Haut vom Knorpel abgehoben, und das Ohr sozusagen neu modelliert.

Die Kosten für eine Operation am Ohr sind ab 500 Euro aufwärts angesiedelt. Sie werden bis zum vollendeten vierzehnten Lebensjahr bei Indikation, das heißt psychischen Störungen in Folge der Ohrfehlbildung, von der Krankenkasse übernommen. Der beste Zeitraum für eine Operation liegt im Vorschulalter.

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