Weinrebe Pflege / Schnitt
Weinranken an Häuserwänden und im Garten sind immer ein Blickfang: Sie erzeugen
ein sonniges mediterranes Flair und wecken Assoziationen an weitläufige
Weinberge in Frankreich, ausgiebige Spaziergänge mit anschließenden
Weinverkostungen und ein entspanntes Lebensgefühl.
Zudem sind ihre Früchte - ob grün, gelb, rot oder schwarz, klein, groß, mit oder
ohne Kerne, als Frucht oder Wein - ein wahrer Genuss.
Wer sich für den Aufzug von Weinreben im eigenen Garten entscheidet, sollte
dafür einen warmen, vollsonnigen Standpunkt auswählen, der nach Möglichkeit auch
noch windgeschützt ist.
Weinreben gehören zu den Rankepflanzen, das heißt, sie
winden sich an Gegenständen nach oben, beziehungsweise klettern an Häuserwänden
empor. An Häusern wird dem Wein daher oft auch noch eine Rankehilfe zur
Verfügung gestellt: Stäbe, Gitter oder Draht eignen sich besonders gut, um
dickere, ältere Rebenstämme zu fixieren.
Die Pflanzzeit für wie Wurzeln der Weinpflanzen liegt im zeitigen Frühjahr, also
zwischen April und Mai. Je nachdem, wie sich der Wein am Haus hochranken soll,
gibt es verschiedene so genannte Erziehungsformen.
Unter Erziehung versteht man im Weinanbau den mehrjährigen Stockaufbau der
Pflanze mit regelmäßigen Schnitten. Ziel dabei ist es, einen kräftigen Haupttieb
zu züchten. Alle weiteren Veredelungsstellen werden gekappt und der zukünftige
Hautstrang an einem Pfahl fixiert. Hierfür verwendet man am besten
witterungsfestes Rubinienholz und eine Hohlschnur.
Der Haupttrieb beginnt im Spätsommer zu verholzen, weshalb bereits im August die
erste Kürzung auf eine Gesamthöhe von 1 bis 1,5 Meter erfolgen sollte - der so
genannte Sommerschnitt. Im Herbst kommen neue Triebe und deshalb gibt es im
Winter einen erneuten Schnitt. Wie geschnitten wird, hängt dabei von der
Erziehungsform ab.
Im April brechen die ersten neuen Knospen hervor und das Triebwachstum setzt
ein. Unterhalb der Zweigstelle dieser Triebe werden sämtliche Knospen gekappt,
wodurch der robuste, verholzte Stamm entsteht. Sollte der Hauptstrang dünner als
ein Bleistift geblieben sein, sollte er strikt auf zwei bis drei Triebe herunter
gekürzt werden, damit er neue Wuchskraft erlangt.
Generell gilt es, alle dünnen und Kränkligen Triebe Wegzuschneiden, da sie der
Pflanze Kraft rauben. Dazu zählen auch Triebe, die nicht aus dem jungen
Fruchtholz sondern aus altem faserigem Holz sprießen, denn diese sind
Wasserschosse und unfruchtbar.
Durch die häufigen Schnitte und das gegebenenfalls notwendige Binden der Triebe,
ist die Erziehung einer Weinrebe eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit, die
ihre Mühe zwar alle Male wert ist, aber eventuell nicht in jeden Zeitplan passt.
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