Hämoglobinwert

Zu aussagekräftigen und zuverlässigen Laborparametern gehört die Messung des Hämolobinwertes beim Menschen. Der Hämoglobinwert gehört zum kleinen Blutbild und ergibt zusammen mit anderen Blutparametern krankheitsspezifische Hinweise und hat daher große diagnostische Relevanz.

Hämoglobin ist der Stoff, der den Erythrozyten oder roten Blutkörperchen ihre Farbe gibt. Aufgabe des Hämoglobins ist vordergründig die Bindung und der Transport des Sauerstoffs bis in die feinsten Blutgefäße zur Versorgung des Körpers. Dies erfolgt auf Grundlage der molekularen und chemischen Zusammensetzung des Hämoglobins und spezieller biochemischer Prozesse. Wichtigste Bausteine des Hämoglobins sind Eisen und Aminosäure als verbundene Anteile.

Die Hämoglobinwerte können vom Normalbereich abweichen. Dies ist kennzeichnend für verschiedene Krankheitsbilder. Geringe Hämoglobinwerte weisen auf einen reduzierten Hämoglobingehalt im Blut hin. Dies kann mit der Minimierung roter Blutkörperchen zusammenhängen und wird als Blutarmut oder Anämie bezeichnet. Dieses Krankheitsbild kann verschiedene Ursachen haben.
Eine Schwangerschaft, ein hoher Blutverlust durch ein Trauma, die unzureichende Blutbildung im Knochenmark aufgrund Knochenveränderungen, das Bestehen von Tumoren im Körper oder eine vermehrte Ausscheidung durch geschädigte Nieren.

Ein weiterer Grund für zu niedrige Hämoglobinwerte kann auch die unzureichende Hämoglobinbildung durch Eisenmangel sein. Dies steht meist als Symptom für eine andere Erkrankung. Einer verminderten Hämoglobinbildung steht die vermehrte Hämoglobinausscheidung gegenüber. Sie führt ebenfalls zum Absinken des Hämoglobinwertes. Ursache hierfür ist die so genannte Hämolyse, wobei ein Leberschaden zum vermehrten Hämoglobinabbau führt und als äußeres Zeichen der Patienten ein Gelbwerden der Haut, medizinisch auch Ikterus genannt, auftritt.

Wichtige Bedeutung im Zusammenhang mit labortechnisch gemessenen Hämoglobinschwankungen haben Krankheitsbilder wie Malaria, Sichelzellanämie oder die Thalassämie.

Die Sichelzellanämie ist eine erblich bedingte Krankheit und tritt durch eine gestörte Hämoglobinbildung zutage. Mikroskopisch erscheinen die Erythrozyten halbmondförmig oder haben eine sichelartige Form.

Bei der Malaria wird die Hämoglobinsynthese durch Malariaerreger gestört und Hämoglobin gespalten. Dieses ist nicht mehr funktionstüchtig und die Erythrozyten haben unter dem Mikroskop eine pigmentartige Zeichnung.

Die Erkrankung Thalassämie ist ebenfalls genetisch bedingt und wirkt sich durch eine abnormale Hämoglobinbildung aus. Demgegenüber steht ein überdurchschnittlicher Zerfall, der zu geringen Hämoglobinwerten führt.

Hämoglobinwerte, die mit erhöhten Zahlen einhergehen, entstehen meist bei Bergsteigern, die in sehr großen Höhen klettern. Ursache hierfür ist der Ausgleich des geringen Sauerstoffgehaltes in der Luft durch gesteigerte Erythrozytenbildungund Hämoglobineinlagerung.

Die Hämoglobinwertbestimmung stellt die Basis für die Zulassung einer Person zur Blutspende dar und ist daher auch hier von wichtiger Bedeutung.

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