Erhöhter Speichelfluss

Speichel ist eine Absonderung der Speicheldrüsen und wird daher auch als Sekret bezeichnet. Die Speicheldrüsen, welche das Sekret abgeben, befinden sich im Bereich der Ohren als Ohrspeicheldrüsen und als Unterzungen- und Unterkieferdrüse in der Zungen- und Unterkieferregion.

Aufgabe des Speichels ist es, durch seine Konsistenz und spezifische Eigenschaften, die Nahrung anzufeuchten und die Verdauung, insbesondere die chemische Zersetzung verschiedener Nahrungsbestandteile einzuleiten. Die Menge des abgegebenen Speichels ist abhängig von der Nahrungskonsistenz.

Ein normaler oder durchschnittlicher Fluss des Speichels dient außerdem zur Befeuchtung der Mundhöhle. Durch den Schluckreflex wird der Speichel in die Speiseröhre hinab befördert. Dieser Vorgang erfolgt unwillkürlich.

Ein besonderes Problem stellt der vermehrte Speichelfluss dar. Das Synonym für diese Erscheinung lautet Sialorrhoe. In erster Linie ist diese vermehrte Speichelproduktion sehr störend für die Betroffenen und durch verschiedene Ursachen entstehen.

Ratschläge, um den Speichelfluss zu normalisieren gehen dahin, dass Betroffenen empfohlen wird, geringe Mengen Salz - etwa in einer Dosis von ein bis zwei Prisen täglich - in den Mund zu nehmen und diese dann mit Wasser nachzuspülen.

Von medizinischer, therapeutischer Seite gibt es nur wenige Möglichkeiten, den vermehrten Speichelfluss zu stoppen, da dieser fast ausschließlich über das vegetative Nervensystem gesteuert wird. Häufig klagen Betroffenen über dieses Symptom, wenn sie Stresssituationen ausgesetzt sind, Kaugummi kauen, möglicherweise viele quecksilberhaltige Zahnfüllungen besitzen oder verschiedene Medikamente einnehmen.

Verschiedene Psychopharmaka fördern den Speichelfluss als Nebenwirkung. Auch das Tragen einer Zahnspange kann einen vermehrten Speichelfluss bedingen.

Therapeutische Maßnahmen gegen das Symptom des vermehrten Speichelflusses sind die Gabe von Medikamenten wie etwa so genannte Dopaminantagonisten und vor dem Essen die Einnahme von einem Anticholinergikum. Der vermehrte Speichelfluss ist eine bestimmende Erscheinung des Morbus Parkinson. Hierbei erfolgt die Therapie durch Fachärzte in jedem Fall auch in Bezug auf den vermehrten Speichelfluss.

Veränderungen des Körpers durch Einschnitte in den Hormonhaushalt wie beispielsweise in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren können diese unangenehme Begleiterscheinung mit sich bringen. Der vermehrte Speichelfluss kann auch Zeichen einer Vergiftungserscheinung sein.

Neben der medikamentösen Therapie zur Beseitigung der Sialorrhoe gibt es Alternativen, wie beispielsweise Bestrahlungen, das Verfahren der Akupunktur, Entspannungstherapien zum Stressabbau und zum richtigen Umgang mit dem Stressfaktor, Verhaltentraining und sprachtherapeutische Maßnahmen. Letztendlich kann auch eine physiotherapeutische Behandlung Abhilfe schaffen. Auch ein chirurgischer Eingriff an den Speicheldrüsen kann die Betroffenen von dieser belastenden Erkrankung befreien.

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