Nierenbeckenentzündung
Die Nieren regulieren unseren Stoffwechsel und filtern überschüssiges Wasser und
Abbauprodukte aus dem Blut. Menschen können mit nur einer Niere leben, jedoch
ist es immer sehr wichtig, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, da sie sehr
schnell voranschreiten und dabei beide Organe befallen können.
Eine der häufigsten Erkrankungen ist die Nierenbeckenentzündung. Verantwortlich
hierfür ist meist der Erreger Escherichia Coli, eine säurebildende,
stäbchenförmige Bakterie, welche sich von Zucker und Aminosäuren ernährt und
eigentlich zu unserer Darmflora gehört.
Zur Infektion kommt es erst, wenn der
Erreger an eine andere Stelle gelangt. Über die Harnröhre und die Blase wird er
entlang der Harnleiter ins Nierenbecken transportiert. Jüngere Frauen erkranken
weit häufiger als Männer derselben Altersklasse, da ihre Harnröhre kürzer ist.
Bei der älteren Generation sind die Männer häufiger betroffen, da eine
vergrößerte Prostata den Harnfluss behindert.
Ein erhöhtes Risiko an einer
Nierenbeckenentzündung zu erkranken haben weiterhin Menschen mit Nierensteinen,
Tumoren, Diabetes, einer Schwäche des Immunsystems, einer angeborenen
Fehlbildung der Harnwege oder Schwangere.
Bei einer akuten Nierenbeckenentzündung tritt ein plötzlicher starker dumpfer
oder krampfartiger Schmerz in der Leistengegend auf. Der Betroffene klagt über
Fieber,
Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Harndrang und
Übelkeit. Wird die Krankheit
nicht behandelt, können sich
Abszesse bilden, wobei der Krankheitsverlauf
chronisch wird und die Nieren schwer schädigt.
Eine chronische
Nierenbeckenentzündung verläuft lange ohne typische Beschwerden, der Betroffene
fühlt sich schlapp und verliert an Gewicht, auch Brechreiz und eine Blutarmut
deuten auf das Krankheitsbild hin.
Um eine Nierenbeckenentzündung zu diagnostizieren, wird der Arzt zunächst den
Urin auf Bakterien, Eiter und weiße und rote Blutkörperchen untersuchen. Mit
Hilfe einer Blutentnahme wird die Funktion der Nieren überprüft. Ultraschall,
Computertomografie oder eine Röntgenkontrastuntersuchung geben Aufschluss über
eine eventuelle Verengung der Harnwege.
Eine Nierenbeckenentzündung wird mit fiebersenkenden Antibiotika über eine Dauer
von mindestens sieben Tagen behandelt. Sind die Harnwege verstopft, wird die
Grunderkrankung ergründet. Eine akute Nierenbeckenentzündung führt in den
meisten Fällen zu keinen dauerhaften Schädigungen. Chronische Fälle bedürfen
einer stationären Behandlung mittels Infusionen, nur in sehr schweren Fällen
muss das Organ entfernt werden.
Die beste Vorbeugung gegen eine Nierenbeckenentzündung ist eine regelmäßige
Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 Litern pro Tag. Akute Erkrankungen sollten
vollständig ausheilen, zu empfehlen ist die Gabe eines Langzeitantibiotikums
über mindestens 6 Monate.
URL des Artikels: http://eurogrube.de/gesundheit-fitness/nierenbeckenentzuendung.htm