Gallensteine

Die Gallenblase ist ein Anhangsorgan der Leber und in ihrem anatomischen Aufbau als Hohlorgan bekannt. Sie dient zur Aufbewahrung und Eindickung des von der Leber produzierten Gallensaftes.

Gallensaft wiederum leitet die Fettverdauung im Darm ein, indem es Fettmoleküle spaltet. Die Menge des abgegebenen Gallensaftes erfolgt unwillkürlich und in Abhängigkeit vom Fettgehalt der aufgenommenen Nahrung.

Der Gallensaft - auch Galle genannt - enthält Wasser, Gallenfarbstoffe, anorganische Salze und verschiedene Hormone. Gallensteine entstehen als Produkt der Galle durch Kristallisationsvorgänge verschiedener Salze. Diese Salze und andere, nicht lösliche Stoffe können beim Fehlen von genügend Flüssigkeit verklumpen und sich zu festen Gallensteinen entwickeln.

Die Ursachen für eine Gallensteinbildung und das daraus resultierende Gallensteinleiden können verschieden sein.

Unterschiedliche Vorerkrankungen erhöhen die Disposition für eine Cholelithiasis. Hierzu gehört die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus, die Adipositas, Morbus Crohn, Störungen der Nebenschilddrüsen, ein überhöhter Cholesteringehalt im Blut und ein Ikterus. Diese Leiden entstehen meist durch falsche Ernährung, wie zu fettreiche Kost, und zu wenig Bewegung.

Gallensteine können sich zudem auch bilden, wenn Patienten unter dauernder Exsikkose leiden, eine extreme Gewichtsabnahme bei sehr fettarmer Ernährung erzielt haben oder verschiedene Medikamente einnehmen.

Das Vorhandensein eines Gallensteins macht sich bemerkbar durch auftretende Koliken und einen Druckschmerz im Oberbauch. Die Betroffenen klagen außerdem häufig über Übelkeit. Im fortgeschrittenen Stadium deutet ein bräunlich gefärbter Urin oder ein Gelbwerden der Haut und der Schleimhäute auf ein Gallensteinleiden hin. Eine erfolgte Blutserumuntersuchung zeigt deutliche erhöhte Leberwerte.

Eine Behandlung der Colelithiasis ist möglich und bringt kaum nachhaltige Komplikationen. Um die aktuell auftretenden Beschwerden der Gallensteinträger zu lindern, werden Schmerzmittel, Spasmolytika und bei Bedarf Antibiotika verordnet.

An diese Medikamentenkonstellation schließt sich die Entfernung der Gallensteine an. Dies erfolgt mittels Cholezystektomie durch die Bauchdecke oder durch einen herkömmlichen chirurgischen Eingriff.

Das ERCP ist eine endoskopische Methode, um Steine aus der Gallenblase oder einem Gallengang zu beseitigen. Diese Methode ist für den Patienten allerdings sehr unangenehm, da hierbei ein Schlauch oral eingeführt wird und das Verfahren eine geraume Zeit in Anspruch nimmt.

Eine erfolgreiche Therapie zur Auflösung zur Ausbringung von Gallensteinen ist das so genannte Stoßwellenverfahren. Nachteil dieser Anwendung ist die recht schnelle Bildung neuer Steine, auch Rezidie genannt.

Gallensteine machen oft lange Zeit keine Beschwerden und es gibt Gallensteinträger, die mit ihren Steinen auch nie irgendwelche Beschwerden hatten. In diesem Fall wird auch auf eine Behandlung verzichtet.

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