Kieferknacken
Schon mal gehört - "beim Knacken harter Nüsse knackte mein Kiefer fürchterlich?"
Nein? - Spaß beiseite - aber einen gewissen Zusammenhang gibt es.
Menschen die
von Kieferknacken betroffen sind, fragen nach den Ursachen und als mögliche
Antwort kann das
Zähneknirschen in der Nacht genannt werden. Manche Menschen
reagieren mit Zusammenbeißen der Zähne, wenn
Stress oder Träume verarbeitet
werden.
Die "zu knackende Nuss", die im Schlaf "gewälzt" wird, kann in der Folge
zu Zahnabnutzung führen und es nutzen sich nicht nur die Zähne (Aufbissspuren),
sondern auch das Kiefergelenk ab, welches sich durch das knacken zeigt. Das Kiefergelenk knackt deshalb,
weil die Knorpelscheibe zwischen Gelenkköpfchen und Gelenkgrube verrutscht.
Es können jedoch auch andere Ursachen für die Funktionsstörung verantwortlich sein.
Geräuschvolles Knacken oder leichtes Reiben in den Kiefergelenken kommt häufig
zusammen mit anderen Muskelschmerzen vor und kann ausstrahlen. (Kopf, Hals,
Gesicht). Die Beschwerden sind oft nicht mono- sondern multikausal und sind
deshalb auch interdisziplinär zu behandeln.
Neben dem nächtlichen
Zähneknirschen, was sehr gut durch eine Knirsch-Schiene vom Zahnarzt beseitigt
werden kann, kann auch der falsche Zusammenbiss der Zähne Schuld für das
Kiefergelenkknacken sein. Wenn das Kauorgan den falschen Biss nicht ausgleicht
oder erhöhte Aktivitäten einzelner Kaumuskel auftreten, können dadurch
Funktionsstörungen wie Knacken folgen, denn das Gelenk steht nicht mehr in der
Normstellung.
Das kann passieren, wenn Brücken, Füllungen oder Kronen durch den Zahnarzt nicht
richtig angepasst wurden und zu hoch stehen oder fehlende Zähne die
Gleichmäßigkeit stören. Es gibt aber auch Erkrankungen des Kiefergelenkes
selbst, wie z.B. Rheuma oder Abnutzungs- oder Verschleißerscheinungen, die ein
Gelenkknacken nach sich ziehen.
Zusammenfassend ist zu sagen, das eine interdisziplinäre Diagnostik durch
Zahnarzt, Hals-Nasen-Ohrenarzt, Kieferorthopäden, Neurologen, Schmerz- und
Physiotherapeuten sehr hilfreich sein kann, denn die Erstursache hat weitere
Folgen woraufhin eine gezielte Therapie eingeleitet werden sollte.
Bekannt ist
zudem auch, dass z.B. Tinitus durch Muskelverspannungen, die wiederum durch
Fehlstellungen des Kiefergelenkes auftreten, ausgelöst werden kann. Darüber
hinaus ist auch
Migräne durch falsche Anspannung der Kopfmuskulatur (infolge
Kiefergelenkfehlstellung) möglich bzw.
Ohrenschmerzen in Folge der Fehlstellung.
Therapeutisch können vor allem manuelle Therapien und Entspannungsübungen zur
Beschwerdelinderung- bzw. gänzlichem Abbau eingesetzt werden.
URL des Artikels: http://eurogrube.de/gesundheit-fitness/kieferknacken.htm