Spagat lernen

Von der Kunst des Spagats

Wie oft verfällt man als "Normalsterblicher" bei professionellen Tanz- , Akrobatik - oder Ballettveranstaltungen in andächtige Stille, wenn grazile Tänzer in kontrollierten, anmutigen Bewegungen ihre Kunst zum Ausdruck bringen. Bei ihnen scheint ein Spagat keine Anstrengung mehr, sondern lediglich ein Kinderspiel zu sein.

Den Wunsch, einen Spagat zu können - sowohl in alltäglichen Lebenssituationen als auch als Aspekt körperlicher Ertüchtigung - hegen in der Tat viele. Was die meisten nicht wissen: zumindest das anatomische Wunder ist erlernbar. Dafür bedarf es natürlich seiner Zeit.

Der Begriff "Spagat" kommt aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie "der Faden". Die zunächst etwas abstrakte Begriffsvorstellung wird konkreter, wenn man sie mit der Tatsache in Verbindung bringt, dass ein Spagat, egal ob in der Luft oder auf dem Boden vollführt, letztendlich nichts anderes als ein Spreizen der Beine ist. So weit, bis sie eine imaginäre gerade Linie, also einen 180°-Winkel zum Boden bilden.

Generell werden drei Arten des Spagats unterschieden: der Längsspagat, der Seitspagat sowie der Überspagat.

Ersterer ist für den Einstieg am geeignetsten, da man es ohnehin gewöhnt ist, eher ein Bein vor dem anderen positioniert zu haben, als seitlich in eine Grätsche zu rutschen.

Das allerwichtigste beim Erlernen eines Spagats: man sollte seinen Plan mit aller Ruhe umsetzen. Mit Brachialgewalt hineinzwängen bringt einem letztendlich keine Glücksgefühle, sondern allenfalls gerissene Bänder ein.

Zunächst einmal sollte man anfangen, ein tägliches "Programm" zu entwerfen, denn die Dehnübungen für das angestrebte Ziel müssen regelmäßig betrieben werden.

Wichtig ist niemals sofort zum Dehnen zu beginnen, bevor die Muskeln aufgewärmt sind. Joggen, Treppenlauf, (Seil-)Springen oder auf der Stelle Laufen für mindestens fünf Minuten bringen den Kreislauf in Schwung.

Die möglichen Dehnübungen danach sind vielzählig.

Nichts desto trotz sollte auch bei einem Spagat möglichst der gesamte Körper gedehnt werden, um eine gewisse "innere Balance" beizubehalten. Sobald man beginnt eine gewisse Erhitzung der Muskeln zu spüren, kann man mit der für den Längsspagat wohl am effektivsten und ausschlaggebendsten Übung beginnen: dem Ausfallschritt. Nur, dass dieser ab nun "extrem" durchgeführt wird; und zwar soll das vordere Bein (egal welches) dabei unbedingt in einem rechten Winkel stehen.

Je tiefer man den Oberschenkel in den rechten Winkel zieht, desto größer wird der Dehneffekt. Das hintere Bein dabei möglichst durchstrecken und anspannen. Mit den Hüften nun minimal nach vorne drücken und richtig in den Winkel hineindehnen. Wenn es anfängt zu schmerzen, die Stelle für etwa 15 Sekunden halten. Danach am besten noch ein kleines Stück weiter hineindehnen. Wenn es nicht mehr geht, eine kurze Pause machen. Dann wiederholen. - Und irgendwann, da macht es plötzlich nichts mehr, dass angewinkelte Bein nach vorne durchzustrecken und plötzlich zu "sitzen". Und zuletzt: niemals aufgeben!

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