Gerstenkorn
Ein Hordeolum verdankt seinen Namen der botanischen Bezeichnung für Gerste. Viel
gebräuchlicher, für die schmerzhaften und lästigen "Pickel"
im Bereich der Augen, ist jedoch der Name Gerstenkorn.
Gerstenkörner entstehen, wenn die Schweiß- und Talgdrüsen der
Augenlider entzündet sind. Das Augenlid besitzt verschiedene Drüsen. Sind
die Meibom-Drüsen, an der Innenseite des Lides, betroffen, spricht man von einem
inneren Gerstenkorn. Ein äußeres Gerstenkorn entsteht, wenn, die sich in
Wimpernnähe befindlichen, Moll- und Zeisdrüsen betroffen sind.
Verursacht werden Gerstenkörner durch Staphylokokken, Eiterbakterien, welche in
den Lidrand eindringen. Einmalige Infektionen sind in der Regel harmlos. Treten
Gerstenkörner jedoch gehäuft auf, kann eine
Schwäche des Immunsystems die Ursache sein. Eventuelle Grundkrankheiten, wie
Diabetes, Magen- Darmstörungen oder
Akne
sollten ärztlich abgeklärt werden.
Ein Gerstenkorn kündigt sich durch eine Schwellung, Rötung und
Druckempfindlichkeit des Augenlides an. Nach 3 bis 4 Tagen bildet sich ein
lokaler Eiterherd, welcher nochmals etwa 5 Tage zum Reifen benötigt. In der
Regel platzen Gerstenkörner dann auf und die Heilung vollzieht sich rasch.
Innere Gerstenkörner können auch mit einer Bindehautentzündung einher gehen.
Ein Arztbesuch ist bei einem Gerstenkorn nicht zwingend nötig. Jedoch gilt es,
bei der Selbstmedikation einiges zu beachten. Salben und Augentropfen mit
desinfizierender Wirkung sind rezeptfrei erhältlich und helfen, die Schwellung
und Infektion zu beseitigen. Hilfreich ist auch trockene Wärme, z.B. mittels
Rotlicht.
Dazu einfach das geschlossene Auge zweimal täglich für 5 Minuten bestrahlen. Von
feuchten Kompressen ist dagegen abzuraten, da diese zu einer Verschleppung der
Keime führen können. Ganz wichtig ist, das Gerstenkorn reifen zu lassen. Es darf
niemals selbst ausgedrückt werden! Hierbei besteht ein hohes Gesundheitsrisiko.
Geraten Bakterien in die Blutbahn, droht eine eitrige Hirnhautentzündung, da die
Venen der Augenlider zum Großteil mit dem Gehirn verbunden sind.
Zudem ist es sehr hilfreich, das Gerstenkorn mit einem metallischen Gegenstand
zu kühlen. Ein im Gefrierfach erkalteter Löffel bewirkt hier wahre Wunder. Bei
starken Schmerzen und dem Verdacht auf innere Gerstenkörner ist ein Arztbesuch
ratsam.
Die beste Vorbeugung gegen Gerstenkörner sind eine Stärkung des Immunsystems,
sowie vorbildliche Hygiene von Händen und Augen. Wer Make up verwendet,
Kontaktlinsen trägt oder besonders trockene Augen hat, besitzt ein erhöhtes
Risiko, an einem Gerstenkorn zu erkranken.
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