Filzen Anleitung

Filzen, das ist die Faszination eines alten Handwerks, diese uralte Handarbeitstechnik ist längst über den Rand der Waldorfschulen, wo diese Handwerkskunst sehr gepflegt wird, hinaus bekannt geworden und erlebt eine regelrechte Renaissance. Für viele Menschen ist das Filzen nicht nur beliebtes Hobby, sondern zur Leidenschaft geworden.

Seinen Ursprung hat das Filzen vermutlich bei den Nomadenvölkern, die Herden hielten, welche Wolle und Tierhaare lieferten, um diese zu verarbeiten. Später fand das Handwerk auch in Europa Verbreitung, vor allem bei den Schäfern, die das Filzen in ihr Handwerk mit einbezogen, geriet dann aber wieder in Vergessenheit. Gewerblich wurde es zur Herstellung von Lodenbekleidung genutzt.

Erst in jüngster Zeit, erlebt das Filzen einen Aufschwung. Wurden früher hauptsächlich Kleidungsstücke hergestellt, wie Jacken, Hüte, Westen und Schals, sowie Filzpantoffel, hat es mittlerweile einen Raum gefunden für kreatives Schaffen und spielerisches Gestalten. So werden vom einfachen Filzball bis zu den kunstvollsten Figuren, wie Elfen, Feen oder andere Märchenwesen gestaltet, neuen Ideen und Formen sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Der Umgang mit natürlichen Materialien, Formen und Farben fördert nicht nur die Kreativität, sondern ist auch eine einmalige sinnliche Erfahrung. Die Gestaltungs- und Verwendungsmöglichkeiten von Filz sind äußerst vielfältig und machen das Filzen deshalb so interessant, es ist wie ein Spiel mit Form, Farbe und Struktur.

Die Wolle die man zum Filzen nimmt muss dafür geeignet sein, Synthetikfasern sind unbrauchbar. Rohwolle wird dann in mehreren Lagen fein geschichtet, und dann in warmem Wasser mit einer Seifenlauge bearbeitet. Erfahrene Filzer bevorzugen Olivenseife, die zwar teurer ist wie Kernseife, aber besser für die Hände, die beim Filzen doch strapaziert werden.

Das Arbeiten mit Handschuhen ist nicht zu empfehlen, da man dabei kein Gefühl in den Händen hat. Das Material soll dann langsam bewegt und gestrichen werden. Es braucht schon etwas Geduld, dann erst soll gewalkt und geknetet werden, immer wieder recht warmes Wasser nachgießen, da die Fasern bei kaltem Wasser nicht mehr verfilzen.

Langsam verbinden sich die Fasern zu einem geschlossenen Gewebe. Der fertige Filz muss gut ausgewaschen werden um die Seifenreste zu entfernen. Über die Beschaffenheit entscheiden die Erfahrung und das Geschick im Umgang mit der Filztechnik.

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