Tennisarm
Der allseits bekannte und zugleich verhasste Tennisarm (Epicondylitis
humeri radialis) zeichnet sich durch unangenehme Schmerzen am Streck-
und Beugeapparat des Unterarms im Bereich des Ellenbogens aus.
Obwohl jeder zweite Tennisspieler im Verlaufe seines Lebens
unter dieser Erkrankung leidet, ist es jedoch umso erstaunlicher, dass
insgesamt betrachtet eher Menschen, die keinen Sport betreiben, vom
Tennisarm betroffen sind. So werden beispielsweise bei Musikern oder
Sekretärinnen öfter tennisarm-typische Beschwerden
festgestellt als bei Sportlern.
Die Ursachen des Tennisarms konnten noch nicht eindeutig herausgestellt
werden. Ärzte gehen davon aus, dass kaum sichtbare, kleine
Risse in den Sehnen, welche den Oberarm und Unterarm miteinander
verbinden, eine Entzündung hervorrufen, die für die
Schmerzen verantwortlich ist. Diese Risse entstehen wahrscheinlich
durch übermäßige Beanspruchung des Armes
und durch monotone und einseitige Bewegungen, die
regelmäßig durchgeführt werden (z.B. bei
der Arbeit).
Das Hauptsymptom dieser Erkrankung ist ein meist stetig
größer werdender Schmerz im Bereich des Ellenbogens,
welcher bis in die Hand ausstrahlen kann. Sowohl Drehbewegungen des
Handgelenks, als auch das Zusammenballen der Faust können
schmerzhafte Beschwerden an der Innen- und Außenseite des
Ellenbogens verursachen. Diese Schmerzen können das
alltägliche Leben stark beeinträchtigen, da bereits
gewöhnliches Händeschütteln oder das Heben
von schweren, später auch leichten Gegenständen
(Kaffeetassen, Teller) Schmerzen auslösen und zu einer wahren
Tortur werden können.
Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit werden zudem Hand- und
Fingermuskulatur in Mitleidenschaft gezogen. Verminderte
Griffstärke ist hierbei meist die Folge. Der Tennisarm kann
mit Hilfe sowohl konservativer Maßnahmen, als auch operativer
Eingriffe behandelt werden.
Die Schmerzen sollten zunächst durch Kälte- und
Wärmeumschläge gelindert werden. Ärztliche
Ultraschall- und Stoßwellenbehandlungen, sowie Quermassagen
der Handgelenksmuskulatur sind ebenfalls empfehlenswert. Zur
unterstützenden Therapie können z.B. kortisonhaltige
Salbenverbände und entzündungshemmende bzw.
schmerzlindernde Medikamente per Injektion Abhilfe verschaffen. Falls
diese Maßnahmen nicht anschlagen sollten, wird der Arm durch
das Anlegen einer Unterarmgipsschiene für ein paar Wochen
ruhig gestellt.
Auch die Akupunktur hat sich bereits des Öfteren gegen den
Tennisarm bewährt. Eine Akupunkturbehandlung kann nicht nur
die Schmerzen, sondern auch den Entzündungsprozess im
Sehnenbereich hemmen. Nur in schwerwiegenden Fällen, bei denen
eine konservative Behandlung von mindestens 6 Monaten erfolglos
geblieben ist, sollte eine Operation in Betracht gezogen werden.
Grundsätzlich gibt verschiedene Operationsmethoden, die zur
Entlastung der überlasteten und angespannten Muskulatur und
Sehnen angewandt werden können.
URL des Artikels: http://eurogrube.de/gesundheit-fitness/tennisarm.htm