Selber Nähen

Es gibt viele gute Gründe, um seine Kleidung selber zu nähen. Für einige Hobbyschneider mag die Kostenersparnis ausschlaggebend sein, um selbst zu Stoff, Schere und Schnittmusterbogen zu greifen. Andere tun es, weil sie nicht gern die Qual des lästigen Anprobierens in engen, muffigen Ankleidekabinen auf sich nehmen wollen. Wiederum andere nähen selbst - und das dürfte in der heutigen Zeit der billigen und qualitätsarmen Massenklamotten das Hauptargument sein –, weil sie damit sicher sein können, exklusive und optimal sitzende Kleidungsstücke zu besitzen, die ihnen mit Sicherheit nirgendwo auf der Straße begegnen.

Natürlich ist es mit dem guten Willen zum Nähen allein nicht ganz getan; ein wenig Talent und Vorstellungsvermögen sollten auch vorhanden sein. Es ist schließlich eine Sache, sich in einem extravaganten Abendkleid vorzustellen, das von einer Schaufensterpuppe lässig präsentiert wird, oder vor einem Stoffballen zu stehen, der mit dem Endprodukt nicht die entfernteste Ähnlichkeit besitzt. Für Einsteiger in die hohe Kunst des Schneiderns, die übrigens keine Hexerei ist, empfiehlt sich ein einfaches Kleidungsstück aus einem soliden, nicht so teuren Stoff als ersten Versuch auszuwählen.

Dazu lohnt es sich, in Warenhäusern oder Fachgeschäften nach erschwinglichen Sonderangeboten und Restposten zu stöbern. Der Stoff sollte auch nicht zu dunkel sein, da man darauf die Stiche schwer erkennt, falls man eine Naht auftrennen muss. Am besten lässt man sich von einer Fachverkäuferin bei der Auswahl des Schnittmusters und des Materials beraten. Dies ist keinesfalls ehrenrührig, denn dazu ist das geschulte Personal schließlich da. Eine schlichte, weitgeschnittene Hose aus Baumwollstoff ist übrigens ein gutes Einstiegsmodell. Sie kann im Frühjahr und Sommer getragen werden und verzeiht eine verwackelte Naht ebenso großzügig wie die ein oder andere Korrektur.

Mit Stoff, Schere, Schnittmuster, Stecknadeln, Maßband, Reih- und Nähgarn ausgestattet, sollte man alles auf einem großen Tisch ausbreiten. Der Fußboden leistet ebenso gute Dienste, falls der Tisch zu klein ist. Wichtig ist, dass der Stoff lang ausgebreitet liegt, damit man das Schnittmuster passgenau darauf stecken kann. Zuschneiden, zusammenreihen, anprobieren. Passt die Hose, darf man sich an die Nähmaschine wagen und „echte“ Nähte setzen.

Um sich Panik beim nochmaligen Anprobieren zu ersparen, bügelt man die neuen Nähte gleich aus, damit sie glatt und anschmiegsam werden, und schon hat die Hose einen ganz anderen Sitz. Saum, Bund und Verschluss fehlen noch. Um dem für Ungeübte oft trickreich erscheinenden Reißverschluss und kniffligen Knopflöchern aus dem Weg zu gehen, empfehlen sich einfache Druckknöpfe, die es in großer Auswahl an Größen und Farben gibt. Nun muss es nur noch warm werden, damit man sein erstes Meisterstück dem staunenden Publikum präsentieren kann.

Tipp:

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