Gesichtslähmung
Eine Gesichtslähmung muss stets sehr ernst genommen werden. Obwohl auch eine eher harmlose Ursache wie zum
Beispiel die Entzündung des betreffenden Gesichtsnervs
vorliegen kann, sollte bei Verdacht auf eine Gesichtslähmung
umgehend ein Facharzt zu Rate gezogen werden. Dies ist vor allem
deshalb wichtig, weil auch eine Störung der zentralen
Steuerung des Gehirns vorliegen kann.
Betroffen ist bei einer Gesichtslähmung
(Fazialislähmung) der siebte der zwölf Gehirnnerven.
Durch ihn werden wichtige Teile der Gesichtsmuskulatur mit
Informationen versorgt. Kommt es zu einer Störung, ist eine
Gesichtslähmung die Folge. Dies kann durchweg alle
Altergruppen betreffen, unabhängig vom Geschlecht. Man geht
von 25 von 100.000 Einwohnern pro Jahr aus, wobei die meisten
Erkrankungen im mittleren Erwachsenenalter zu verzeichnen sind.
Die Schädigung des Nervus Fazialis selbst kann Hauptursache
für eine Fazialislähmung sein. Oftmals lässt
sich jedoch die wahre Ursache nicht genau eingrenzen, Mediziner
sprechen auch häufig von einem
„Nervenschnupfen“, der durch eine harmlose
Virusinfektion hervorgerufen wird.
Bei einer Schädigung des zuständigen Gehirnzentrums
jedoch handelt es sich um sehr ernst zu nehmende Ursachen, hier
lässt sich der Vergleich mit einem Schnupfen nicht mehr
halten. Schwerwiegende Gründe wie zum Beispiel Schlaganfall,
Gehirntumor, Bluthochdruck können die Auslöser sein.
Auch Diabetiker sind oftmals betroffen, wenn die Blutzuckereinstellung
schlecht ist.
Ausdruck einer Gesichtslähmung ist zum Beispiel ein
hängender Mundwinkel.
Je nach Ausprägung, fällt dies beispeilsweise erst
beim Lachen auf. Je nach Ausprägung und Stärke kann
sich dies in verschiedenen Beeinträchtigungen
äußern: Schwierigkeiten beim Essen, unkontrolliertes
Speichel oder auch Beeinträchtigungen der Geschmacksnerven, da
auch die Geschmacksnerven über den Nervus Fazialis
„versorgt“ werden. Auch ein ständig
unkontrollierbares, halboffenes Auge ist ein sicheres Anzeichen einer
Gesichtslähmung.
Zur wichtigsten Therapieform der Erkrankung zählt die
Physiotherapie. Medikamentöse Unterstützung durch
kortisonhaltige Präparate wirken entzündungshemmend
und abschwellend.
Wurde die Erkrankung durch eine bakterielle Infektion hervorgerufen,
ist die Gabe von Antibiotika angezeigt. Bei virulenten Ursachen
können Virostatika verabreicht werden. Bei einer zerebralen
Ursache kann unter Umständen eine Operation erforderlich sein.
Hier ist aufgrund des invasiven Eingriffs jedoch die Einholung einer
zweiten Expertenmeinung unbedingt empfehlenswert.
Wenn trotz Ausschöpfung aller Behandlungsmethoden keine
Besserung eintritt, kann auch eine plastische OP in Betracht gezogen
werden. Bei dieser werden gesunde Nervenfasern auf die erkrankte Seite
verlegt.
URL des Artikels: http://eurogrube.de/gesundheit-fitness/gesichtslaehmung.htm