Mittel gegen das Stottern

Rowan Atkinson alias Mr. Bean, Marilyn Monroe und Bruce Willis haben neben ihrem schauspielerischen Erfolg eine weitere Gemeinsamkeit: Das Stottern. Unwahrscheinlich jedoch, dass man eine dieser Persönlichkeiten für Stotterer gehalten hätte.

Doch was genau bedeutet „stottern“?

Stottern ist keine Störung der Aussprache, sondern ein Defekt in Rhythmus und Dynamik der Sprache. Häufig gekennzeichnet ist Stottern durch Unterbrechungen des Redeflusses, Wiederholungen oder Dehnungen von Lauten, Silben und Wörtern. Der Beginn dieser Sprechstörung liegt zumeist im Kindesalter (2.-5. Lebensjahr).

Eine als allgemein gültig angesehene Definition ist allerdings angesichts der Vielfalt des Stotterns nicht umsetzbar. Ursachen dieser Sprechstörung liegen in genetisch, organisch-bedingten oder psychisch ausgelösten Hemmungen in Atem, Ton und Sprechablauf.
 
Drei Formen des Stotterns sind zu unterscheiden:

Das klonische Stottern ist durch das häufige Wiederholen von Silben, Wörtern oder Buchstaben bei Beginn des Sprechens gekennzeichnet. Als zweite Form gilt das tonische Stottern, welches den Betroffenen gedehnte Laute hervorbringen oder im Redefluss stecken bleiben lässt. Zudem gibt es Kombinationen der beiden Formen: das tonisch-klonische oder das klonisch-tonische Stottern, abhängig vom jeweils stärker ausgeprägten Merkmal.

Individuell können vegetativen Begleiterscheinungen wie z. B. Erröten und zusätzliche Anspannung von Teilen des Gesichts oder Körpers auftreten. Der Vielfalt von Ursachen, Formen und Symptomen folgt die Notwendigkeit eines individuellen Therapieplans nach der Diagnosestellung (durch den Kinderarzt). Dieser wird meist kombiniert aus verschiedenen Behandlungsformen.
 
Neben den gesonderten Informationen und Beratungen für Eltern sind logopädische Übungsbehandlungen, psychoanalytische Behandlungen und Verhaltenstherapie gängige Angebote. Vereinzelt werden zusätzlich Medikamente eingesetzt, welche jedoch die Symptomatik nicht mindern.

Gibt es Präventionsmöglichkeiten?

Wer bereits mit kleinen Kindern viel redet und singt, fördert deren eigene Sprachentwicklung. Bei genetisch oder entwicklungsbedingten Störungen ist ein schnelles Eingreifen wichtig, um eine Verschlechterung zu verhindern.

Wichtige Tipps für den Umgang mit Stotternden:

- Lassen Sie dem Betroffenen Zeit zum Sprechen
- Unterbrechen bzw. berichtigen Sie ihn nicht
- Formulieren Sie Fragen einfach und präzise
- Sie können einen Stotternden ruhig ansehen, behandeln sie ihn einfach normal

Abschließend ist noch einmal darauf hinzuweisen, dass Stotternde nicht krank oder behindert sind, sondern unter einer Sprechstörung leiden. Die Besonderheit liegt darin, dass Betroffene speziell beim Singen und Flüstern keine Schwierigkeiten aufweisen. Als Gesprächspartner kann man Betroffenen die Situation (z. B. bei Angst) und somit das Sprechen selbst erleichtern.

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