Sehnenscheidenentzündung Behandlung

Auslöser einer Sehnenscheidenentzündung ist in den meisten Fällen die übermäßige Belastung eines Gelenkes, wobei das Handgelenk und der Unterarm am häufigsten betroffen sind. Zu den Risikogruppen zählen Schreibkräfte, Musiker, Sportler, Physiotherapeuten und Monteure.

Mittlerweile werden Sehnenscheidenentzündungen, deren Ursachen nachweislich in der Tätigkeit begründet sind, von den Berufsgenossenschaften als Berufskrankheit anerkannt. Auch bei aktiver Freizeitbeschäftigung wie Laufen, Schwimmen oder Krafttraining kann bei unzureichendem Aufwärmen der Muskeln eine Entzündung der Sehnen die Folge sein.

Selbst Stricken, eine beliebte Handarbeit, kann letztendlich bei ungenügenden Dehn- und Entspannungsübungen zu einem Anschwellen der Sehnenscheide führen, wodurch die Bewegung der Sehne eingeschränkt wird.

Sehnen sind Bindegewebsfasern, die Muskeln und Knochen verbinden. Die im Körper vorhandenen Sehnen sind unterschiedlich starken Belastungen ausgesetzt. Besonders beanspruchte Sehnen (Handgelenke, Sprunggelenke und Finger) finden sich in einer Sehnenscheide, einem Kanal mit Schmierflüssigkeit, welche die Sehne vor größeren Reibungen schützt. Übermäßige und einseitige Belastung kann zur Entzündung der Sehnenscheide (Tendovaginitis) führen.

Erste Anzeichen der Entzündung, hervorgerufen durch ständige Reibungen, ist ein stechender und ziehender Schmerz bei jeder Bewegung, der später auch in der Ruhephase zu spüren ist. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem Knirschen im Gelenk und zu Schwellungen, Erwärmungen und Rötungen der Haut.

Als erstes muss die Hand oder der Fuß ruhig gestellt und gekühlt werden. Um einen Ausschlag oder Erfrierungen der Haut zu verhindern, sollte der Eisbeutel nie direkt mit der Haut in Berührung kommen, sondern mit einem feuchten Handtuch umwickelt werden. Der Eisbeutel sollte, bis die Symptome nachlassen, circa drei bis viermal am Tag für jeweils 5 bis 10 Minuten aufgelegt werden.

Eine Stütze für Gelenke können Bandagen oder Manschetten aber auch Gipsverbände sein. Wenn notwendig, können Aspirin oder Ibuprofen eingenommen werden. Diese, nicht verschreibungspflichtige Medikamente, wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Bei nicht rechtzeitiger Behandlung kann oftmals nur noch eine Operation Abhilfe schaffen.

Sehnenscheidentzündungen treten meist durch ständig wiederholte Aktivitäten auf, deshalb ist es notwendig, sowohl bei der beruflichen Tätigkeit, insbesondere bei längeren Arbeiten am PC, als auch bei der Freizeitbeschäftigung die Muskeln und Gelenke möglichst zu entlasten.

Über dreiviertel aller Büroarbeitsplätze in Deutschland verfügen gegenwärtig über einen Computer. Für Büroangestellten bedeutet dies monotone Bewegungen, oft über viele Stunden. Die ergonomische Ausstattung der Bildschirmarbeitsplätze - Neigungsgrad und Höhe der Tastatur, bestimmte Größe der Maus und ausreichende Handballenauflage – trägt zur Entlastung von Muskeln und Gelenke bei und beugt somit einer Sehnenscheidentzündung vor beziehungsweise verhindert eine erneute Sehnenscheidentzündung.

Sportbegeisterte sollten nicht nur ihrem Lieblingssport frönen, sie können durch verschiedene Sportarten eine einseitige Belastung der Muskeln und Gelenke verhindern. Passendes Schuhwerk vor allem bei Läufern, neue Strecken mit anderer Bodenbeschaffenheit beim Joggen sind weitere vorbeugende Maßnahmen.

Sehnenscheidenentzündungen müssen auskuriert werden. Durch geeignete Maßnahmen wie beispielsweise eine ergonomische Ausstattung des Arbeitsplatzes, Dehn- und Entspannungsübungen sowie Aufwärmübungen beim Sport kann eine erneute Entzündung vermieden werden. Ein chronischer Verlauf dieser Krankheit kann den Verlust des Arbeitsplatzes, die Aufgabe des Lieblingssportes und letztendlich zu psychischen Problemen führen.

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