Blitzableiter am Haus

Die gigantischen Entladungen, welche bei großen Druck- und Temperaturunterschieden in höheren Luftschichten entstehen können, betrachteten die Menschen von jeher als bedrohliches, aber auch faszinierendes Naturschauspiel. Das Naturphänomen tritt vor allem bei Gewittern auf. Waren in früheren Zeiten gar mythische Vorstellungen damit verbunden – man denke nur an Zeus – so stehen Blitze spätestens seit den Drachenversuchen von Benjamin Franklin in der Mitte des 18. Jahrhunderts eher im Fokus des wissenschaftlichen Interesses.

Seit diesem Zeitpunkt dreht sich alles um die Entstehung und die wirtschaftlichen Nutzungspotenziale. Die enormen Spannungsfelder eines Blitzes können immense zerstörerische Kräfte entfalten. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlages statistisch gesehen gering ist, bedeutet im umgekehrten Fall ein Blitzeinschlag nicht nur Lebensgefahr für Mensch und Tier, sondern auch die Zerstörung von Gebäuden durch Brandfolgen oder Beschädigungen der haustechnischen Infrastruktur.

Präventivmaßnahmen an Gebäuden in Form von Blitzableitern tauchten erstmals um die Zeit der Franklinschen Versuche auf. Hohe, herausragende sowie freistehende Gebäude sind besonders stark gefährdet. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass in dicht bebauten Siedlungen kleinere Einheiten hundertprozentig sicher sind. Kirchtürme und Hochhäuser in Städten und Gemeinden sind aus besagten Gründen ausnahmslos mit Blitzableitern ausgerüstet.

Doch wie sieht es bei den übrigen Gebäuden aus?

Die nachweisbaren Installationen geben Aufschluss über die kontroversen Einstellungen zu diesem Thema. Fakt ist, dass es grundsätzlich jedes Haus treffen kann und Blitzschutz damit eine Frage ist, die jeden Hausbesitzer angeht.

Der Blitzableiter wird grundsätzlich am höchsten Punkt eines Gebäudes installiert. Bei einem Hochhaus ist es das Flachdach, bei einem konventionellen Wohnhaus der Schornstein und der Dachfirst des Hauses. Die Erdung, also die Ableitung über Dach und Fassade in das Erdreich, erzeugt erst den Schutz und verhindert, dass der Blitz in das Gebäude einschlägt. Bei den heutigen marktüblichen Blitzableitersystemen gibt es keine allzu großen Unterschiede, weil das Prinzip dem Grunde nach überall gleich ist.

Die Form des Fangsystems ist nicht ausschlaggebend für dessen Wirksamkeit. Ergänzt werden Anlagen für äußeren Blitzschutz durch solche, die dem inneren Blitzschutz dienen. Hierzu zählen vor allem die Überspannungsschutzeinrichtungen. Die Frage, ob ein Blitzableiter am Haus grundsätzlich notwendig ist, lässt sich eigentlich nur rhetorisch beantworten.

Millionen von Menschen geben Woche für Woche Unsummen von Geld für ein Tippspiel aus, dass man Lotto nennt. Insgeheim hofft jeder auf den ganz großen Gewinn, obwohl bekannt ist, dass die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlages um ein Vielfaches höher liegt. Grundsätzlich sollten frei und einzeln stehende Häuser sowie hohe Gebäude, immer mit Blitzableitern versehen werden. Umgekehrt ist dies jedoch keineswegs eine Empfehlung, bei anderen Häusern auf einen solchen Blitzschutz zu verzichten.

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