Ausgleichsmasse

Ausgleichsmasse dient der Glättung von unebenen Fußböden. Aus Betonteilen bestehende Decken werden mit einer Betonschicht belegt und nur grob „abgezogen“. Die Frage danach, warum nur grob und nicht gleich richtig glatt, kann nur damit beantwortet werden, dass es sehr schwer möglich wäre, einen exakt glatten Untergrund in der Bauphase des Betonierens hinzubekommen. Hier wird auf „Ebenheit“ geachtet, die zunächst viel wichtiger ist, als die Oberflächenstruktur des Fußbodens.

Ist die Betonfläche trittfest geworden, was je nach Art des verwendeten Materials eine gewisse Zeit dauert, kann die Ausgleichsmasse aufgetragen werden. Da es sich in manchen Fällen so verhalten wird, dass die Betonschicht doch nicht hundertprozentig eben ist, können bei dieser Gelegenheit die Unebenheiten mit ausgeglichen werden, was hohes handwerkliches Geschick erfordert. Denn es kann passieren, dass der gewollte „Ausgleich“ genau das Gegenteil bewirkt.

Ausgleichsmassen gibt es für die verschiedensten Arten von Fußböden, auch für Holzfußböden, die in der Regel eben sind, aber trotzdem ausgeglichen werden müssen, wenn sie beispielsweise mit Laminat oder Parkett belegt werden sollen. Das ist besonders bei alten, abgetretenen Böden wichtig.

Es gibt auch abgetretene Betonfußböden, die beispielsweise mit Fliesen belegt werden sollen. Wird hier auf eine Ausgleichsmasse verzichtet, muss das der Fliesenleger mit dem Fliesenkleber regulieren, was möglich ist. In einem solchen Fall übernimmt der Fliesenkleber gleichzeitig die Funktion der Ausgleichsmasse. Handelt es sich jedoch bei der Struktur des Bodens um eine Art „Gebirgslandschaft“, muss zuvor ausgeglichen werden, damit die heutige und einfache Methode des „Klebens“ von Fliesen angewendet werden kann.

Für derartige Problemfälle gibt es den so genannten „Fließestrich“, der nach Gebrauchsanleitung angerührt nahezu flüssig wie „eingedicktes“ Wasser ist. Er wird eimerweise in den betreffenden Raum gegossen und verteilt sich gleichmäßig auf dem Boden. Das Ergebnis ist danach eine wirklich ebene und glatte Fläche. Fließestrich ist zwar nicht ganz billig; aber wenn man die Arbeitszeit gegenrechnet, die mit breiartiger Ausgleichsmasse vertan würde und vielleicht bezahlt werden müsste, käme es gegenüber dem Fließestrich zu den annähernd gleichen Kosten. Und die Garantie, dass hinterher alles in „Waage“ ist, wäre mit Sicherheit gegeben.

Allerdings ist hierbei zu beachten, dass es keine „Schlupflöcher“ geben darf, wie Deckendurchbrüche für Heizungsrohre usw. Alles muss zuvor sorgfältig abgedichtet werden, damit es gelingt. Die kleinste undichte Stelle kann nicht nur bewirken, dass es nicht gelingt, sondern auch unterhalb der Decke, also eine Etage tiefer, Schäden anrichten, für die kaum eine Versicherung aufkommen wird.

URL des Artikels: http://eurogrube.de/haus-und-garten/ausgleichsmasse-unebenen-boden.htm