Undurchsichtige Zahnspange
Vom idealen Gebiss sind die meisten Deutschen weit entfernt. Viele
scheuen sich trotzdem, einen Kieferorthopäden zu besuchen. Erwachsene
stehen Zahnspangen oft kritischer gegenüber als Kinder - wer
möchte seinem Kunden beim Geschäftsessen schon mit
Metall im
Mund entgegen lachen. Aber es gibt Methoden, mit denen Zähne
nahezu unsichtbar korrigiert werden können.
Invisalign Aligner zum Beispiel sind transparente Kunststoffschienen,
die nur zum Essen und zur Zahnpflege herausgenommen werden sollten.
Diese Methode ist sowohl aus ästhetischen Gründen und
wegen
der einfachen Mundhygiene eine gute Alternative zu einer losen
Metallspange oder zu Brackets, den kleinen Klammern aus Metall,
Kunststoff oder Keramik. Aligner können fast jede
Zahnfehlstellung
korrigieren; dennoch erfordern sie Disziplin, da sie Tag und Nacht
getragen und alle zwei Wochen beim Zahnarzt oder
Kieferorthopäden
erneuert werden müssen.
Nur Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren können behandelt
werden. Je nachdem, wie stark die Fehlstellung ist, dauert die
Behandlung zwischen 6 und 24 Monaten. In dieser Zeit fallen Kosten
zwischen 4.000 und 6.000 Euro an, welche die gesetzlichen Krankenkassen
nur in Ausnahmefällen bei Patienten unter 18 Jahren
übernehmen. Weitere Fakten über die Therapie und die
Möglichkeit, kostenfreies Informationsmaterial zu bestellen,
gibt
es unter:
http://www.invisalign.com/generalapp/de/de/isForMe.html
Preislich günstiger ist auch die zweite Möglichkeit
nicht:
die zungenseitige Zahnkorrektur, also die "linguale Orthodontie". Die
Krankenkassen übernehmen die mehrere tausend Euro teure
Behandlung
auch hier nur in Ausnahmefällen. Ein bis zwei Jahre
Behandlungszeit sind realistisch. Nicht selten lispeln die Patienten,
sobald die Brackets das erste Mal an der Zahnrückseite
angeklebt
werden. Der leichte Sprachfehler legt sich allerdings mit der Zeit. Auf
der Webseite der "Deutschen Gesellschaft für linguale
Orthodontie"
lassen sich Sprechproben von Patienten in unterschiedlichen
Behandlungsphasen anhören:
http://www.dglo.org
Die Lingual-Technik hat gegenüber der Invisalign-Technik den
Nachteil, dass die Zähne oder besser die Brackets schwer zu
reinigen sind. Klebriges oder faseriges Essen sollten die
Spangenträger ohnehin vermeiden. Mit einem
„Putztraining“ ist eine gute Hygiene aber machbar.
Ein
Vorteil gegenüber den Schienen ist, dass die feste Spange in
größeren zeitlichen Abständen –
etwa vier bis
sechs Wochen - nachgestellt werden muss, als dass die Schienen
ausgewechselt werden.
Beide unsichtbaren Zahnkorrekturen sind technisch sowie zeitlich
aufwändiger, als die sichtbaren und deshalb unter anderem eine
Budgetfrage. Letztendlich weiß der behandelnde Arzt am
besten,
welche unsichtbare Methode für den Patienten sinnvoll ist oder
ob
eine sichtbare Zahnspange doch schneller zu einem guten Ergebnis
führt.
URL des Artikels: http://eurogrube.de/gesundheit-fitness/undurchsichtige-zahnspange.htm