Gelbe Augen

Der Blick in den Spiegel lässt keinen Zweifel zu: Gelbe Augen. Doch nicht jede Gelbfärbung ist Symptom einer Gelbsucht. Und man kann etwas dagegen tun.

Bei der Gelbsucht kommt es zu einer charakteristischen Gelbfärbung der Bindehaut der Augen, verursacht durch einen Überschuss des Gallenfarbstoffs Bilirubin im Blut. Bilirubin entsteht beim Abbau roter Blutkörperchen, gelangt zur Weiterverarbeitung in die Leber, wird an die Galle abgegeben und sollte schließlich über den Darm ausgeschieden werden, wodurch die Bilirubinkonzentration gering gehalten wird. Wenn dieser Vorgang nicht mehr funktioniert, steigt der Bilirubinanteil. Eine Gelbsucht entsteht - Haut und Augen beginnen quälend zu jucken.

Bei Gelbsucht ist die Leberfunktion beeinträchtigt bzw. geschädigt: Bilirubin wird nicht mehr ausgeschieden und sammelt sich daraufhin im Körper an. Auslöser sind beispielsweise Leberentzündungen durch Hepatitisviren oder Alkoholmissbrauch. Störungen durch Gallensteine führen zu einem Rückstau der Gallenflüssigkeit: Das Bilirubin gelangt zurück in den Körper.

Gelegentlich wird eine Gelbsucht auch durch den verstärkten Abbau roter Blutkörperchen verursacht, und nicht immer sind gelbe Augen ein Hinweis auf ernste Leberschäden: Bei jungen Männern unter 40 tritt der so genannte Morbus Meulengracht auf - eine vorübergehenden Erhöhung des Bilirubins im Blut, begründet in einer Verarbeitungsstörung von Knochenmark, Milz und Leber, zuweilen begleitet von Verdauungsstörungen und Alkoholunverträglichkeit. Diese Gelbverfärbung ist optisch störend, aber relativ harmlos, - dennoch sollte der Hausarzt abklären, ob tatsächlich keine ernsthaftere Erkrankung vorliegt.

Eine plötzliche Gelbfärbung der Augen ist immer ein Warnsignal. Man sollte umgehend einen Arzt aufsuchen, der Informationen zu Alkoholkonsum, Medikamenten, Auslandsaufenthalten, Bluttransfusionen, Giftstoffen am Arbeitsplatz oder zurückliegenden Lebererkrankungen erfragen wird. Blutuntersuchungen können zeigen, ob Leber oder Galle erkrankt oder Hepatitisviren vorhanden sind. Beim Ultraschall lassen sich durch verklumptes Cholesterin entstandene Gallensteine finden.

Verdauung und Stoffwechsel sind aufgrund falscher Ernährung und Übergewicht gestört: Man leidet unter Völlegefühl und Übelkeit. Die Galle muss jedoch funktionieren, damit Fette nicht schwer im Magen liegen. Man hat grundsätzlich die Gelegenheit, die Gallensäfte anregen: Mittel wie Ochsengalle (Fel Tauri), Choleretika, regen die Produktion in der Leber an und Cholekinetika sorgen für eine bessere Entleerung der Gallenblase.

Aber auch über Arzneitees aus Gelbwurz, Schafgarbe, Pfefferminze und Löwenzahn ist dies möglich. Diese schützen jedoch die Leber nicht vor Giftstoffen. Leidet man bereits unter einer Leberentzündung oder Gallensteinen, können Arzneitees mehr schaden als nützen.

Zu süßer und fetter Ernährung sollte man vorbeugend einen Riegel vorschieben. Gewichtreduktion über maßvolles Abnehmen, ausgewogene Ernährung und Bewegung sind gefragt! Darüber freuen sich Leber und Galle, und es bringt den Stoffwechsel in Schwung. Darüber hinaus auch ein Aufatmen beim Blick in den Badezimmerspiegel.

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