Uhr als Kompass
Vor
einigen Jahren war ich noch ein Herumtreiber. Mein Leben war hier genau
so schön wie dort und so war ich ständig unterwegs.
Ein richtiges Ziel
gab es nicht, richtiges Geld ebenso wenig. Für mich stand
fest: Ich
will zunächst einmal immer in Richtung Süden. Aber
ohne Kompass? Wie
soll das gehen? Etwas, was ich in der Schule gelernt hatte half mir
weiter.
Die Uhr als Kompass
Wer
über eine Uhr mit Zeigern (Analoguhr) verfügt, kann
ganz schnell
herausfinden, wo die Haupthimmelsrichtungen liegen.
Günstigenfalls ist
es Tag und die Sonne scheint. An einem solchen Tag geht das recht
einfach. Die Uhr wird dabei einfach waagerecht in der Hand gehalten und
der Stundenzeiger auf die Sonne gerichtet. Süden ist jetzt
genau dort,
wo die Mitte zwischen Zwölf und der Uhrzeit ist, auf die der
Stundenzeiger gerade zeigt. Wichtig ist, vorher die Winterzeit
(Normalzeit) eingestellt zu haben. Ansonsten wird man sich wohl um
Einiges verlaufen.
Ost und West
Wer
jetzt nicht gerade nach Norden oder Süden wandern
möchte, muss noch
herausfinden, wo Ost und West sind. Auch das ist nicht so schwer. Der
Blick auf ein Dorf reicht oft schon aus. Die Kirchtürme sind
nämlich in
unseren Breitengraden fast immer nach Westen ausgerichtet.
Außerdem
weisen Baumstümpfe auch den Weg. Die Jahresringe haben zu
Südwesten hin
immer die breiteren Schichten.
Schattenspiele
Selbst
der Schatten von Gegenständen taugt als Kompass. Ein Stab
(Zweig, Ast
usw.) wird dabei einfach in einen möglichst ebenen
Boden gesteckt. An
das Ende des Schattens vom Stab wird ein Stein gelegt. Jetzt mache ich
ein kurzes Nickerchen oder warte einfach. In der Zwischenzeit ist der
Schatten weitergewandert. Dorthin lege ich einen weiteren Stein. Die
Verbindung beider Steine markiet genau die Ost-West-Linie. Und dabei
ist Osten dort, wo der erste Stein liegt. So einfach ist das!
Und bei Nacht?
Im
Dunkeln wird es schwieriger. Was mir bei klarem Wetter helfen kann, ist
der Polarstern. Dieser steht nämlich immer an derselben
Stelle, so
ziemlich genau über dem Nordpol. So ist wenigstens klar, wo
Norden ist.
Der Trick mit den Jahresringen am Baumstumpf funktioniert auch nachts.
Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, der sollte nachts schlafen und
am Tag wandern. An sonnigen Tagen lässt sich dann auch
besonders gut
wandern. Zu dieser Zeit lässt sich die Zeigeruhr oder
der Schatten als
Kompass benutzen.
Übrigens: Ich bin immer gut in Richtung
Süden gekommen, habe viel erlebt und auch den Weg
zurück habe ich
gefunden. Allerdings wusste ich da genau wohin ich wollte. Letzten
Endes ist es eben doch auch gut, wenn man weiß, was man will
und wo man
das will!
Viel Spaß beim Wandern!
URL des Artikels: http://eurogrube.de/gemischtes/uhr-als-kompass.htm