Eiweißschock
Haben Sie schon einmal etwas vom Eiweißschock
gehört? Nein?
Der Eiweißschock soll drohen, wenn man zuviel tierisches
Eiweiß auf einmal zu sich nimmt. Es soll dann zu
Schweißausbrüchen, Schüttelfrost,
Sehstörungen und
sogar zum sofortigen Herzinfarkt kommen, weil das im Eiweiß
enthaltene Cholesterin alle Arterien verklebt. Oder es zeigt sich am
ganzen Körper ein hartnäckiger Ausschlag, welcher mit
starkem
Juckreiz und Durchfall einhergeht.
Solche und zahlreiche andere Geschichten hört man vor allem im
Bereich des Bodybuildings. Kann es also richtig gefährlich
sein,
das Falsche zu verzehren? Was ist beispielsweise mit einem Omelett, wo
doch bekanntlich das Hühnerei ganze 6 Gramm Eiweiß
enthält, schnibbelt man dann noch etwas Schinken hinzu,
enthält die Mahlzeit noch mehr Proteine. Aber wie viel
Eiweiß darf man eigentlich Essen, ohne das der
gefürchtete
Eiweißschock droht? Keine Angst Sie können weiterhin
alles
Essen was ihnen schmeckt, denn alle Geschichten des
Eiweißschocks
gehören eindeutig zu den modernen Märchen, denn in
der
medizinischen Fachliteratur taucht der Eiweißschock einfach
nicht
auf.
Warum berichten aber dann Bodybuilder immer wieder davon?
Könnte
also doch etwas dran sein? Die Antwort lautet eindeutig nein, denn der
Körper scheidet zu viel Eiweiß einfach über
den Urin
aus. Das heißt, das im Darm gelöste Eiweiß
wird ins
Blut abgegeben und das was der Körper benötigt, wird
verbraucht. Was zuviel zugeführt wurde, wird durch die Nieren
herausgewaschen und in den Urin abgegeben. Es besteht also nicht einmal
theoretisch die Möglichkeit eines Eiweißschocks.
Selbstverständlich würden die Nieren bei dauerhaftem,
hohen
Eiweißkonsum belastet, das würde jedoch in keinem
Fall zu
den oben beschriebenen Symptomen führen, sondern sich
lediglich in
schlechten Blutwerten äußern.
Tatsächlich kommt es jedoch vor allem bei Leistungssportlern
und
gerade bei Bodybuildern zu scheinbar unerklärlichen
Ausschlägen. Dazu muss man wissen, dass gerade bei
leistungsorientierten Sportlern Eiweiß eine große
Rolle in
der Ernährung spielt. Gerade Bodybuilder reduzieren vor
Wettkämpfen die Kohlenhydrate in der Ernährung und
essen viel
Eiweiß.
Das liegt vor allem daran, dass Eiweiß jener Stoff
ist, aus dem unsere Muskeln bestehen. Wer also viel Muskelmasse
aufbauen möchte, muss fleißig trainieren, aber auch
genügend Eiweiß mit der Nahrung zu sich nehmen.
Neben allen Fleischarten nehmen deshalb auch Milchprodukte einen hohen
Stellenwert in der eiweißorientierten Ernährung ein.
Doch
Milchprodukte sind tückisch, da sie neben dem Eiweiß
auch
noch Milchzucker enthalten. Dieser hat bei
übermäßigem
Genuss eine abführende Wirkung. Vor allem wenn man zu den
Menschen
gehört, die Probleme mit der Verdauung des Milchzuckers haben.
Gleichzeitig kann ein Zuviel an Molkereiprodukten bei empfindlichen
Menschen auch zu Ausschlägen führen, weil das
Milcheiweiß schlecht vertragen wird.
Wer also unter diesen Symptomen leidet und viel Milchprodukte zu sich
nimmt, der sollte die Aufnahme unbedingt beschränken. Zu
empfehlen
ist nicht mehr wie ein Liter Milch pro Tag. Wer den Milchzucker nicht
verträgt, der kann auch spezielle Produkte kaufen, welchen der
Milchzucker entzogen wurden. Bei Fleisch und vor allem Eiern braucht
man sich jedoch nicht zu beschränken.
Und vor dem ominösen Eiweißschock braucht niemand
Angst zu
haben. So ist etwa von Hindenburg überliefert, dass er gut 16
Eier
jeden Tag zum Frühstück aß. Der gute Mann
hatte nicht
viele Muskeln, aber er erreichte ein stattliches Alter und litt sein
ganzes Leben lang unter keinem einzigen
Eiweißschock.
URL des Artikels: http://eurogrube.de/gesundheit-fitness/eiweissschock.htm