Tragus Piercing / Piercing im Ohr

Das Tragus Piercing hat vor allem in den letzten Jahren zunehmend an Popularität gewonnen. Doch was ist eigentlich der Tragus und an welcher Stelle des Körpers ist dieser zu finden? Bei dem Tragus handelt es sich um ein Knorpel der Ohrmuschel. Er ist ein kleiner, dicker Knorpel vor dem Eingang des Gehörgangs. Gegenüber des Tragus ist direkt an der Ohrmuschel der Anti-Tragus zu finden. Zum Einsatz in den Tragus eignen sich vor allem ein kleiner Ball Clousure Ring oder ein Labret-Stecker. Bei dem Labret-Stecker sollte jedoch ein größeres Modell gewählt werden, weil der Tragus auf das Piercing oft mit einer nicht unerheblichen Schwellung reagiert.

Da der Tragus aus Knorpelgewebe besteht, welches sehr gut durchblutet ist, kommt es beim Stechen des Piercings oft zu Blutungen. Das Knorpelgewebe des Tragus ist zwar vergleichsweise dünn, jedoch ist die Stelle für das Piercing sehr eng und sehr klein, wodurch es zu einer Belastung des Gewebes vor allem beim Stechen und beim Einsetzen des Piercings kommt. Wer sich für dieses Piercing entscheidet, der sollte wissen, dass als Erstschmuck ein Labret-Stecker verträglicher ist. Denn ein Ball Closure Ring erzeugt beim Einsetzen, aufgrund der Enge, nicht unerhebliche Schmerzen. Gestochen wird das Tragus Piercing mit einer normalen Piercingnadel oder aber mit einer leicht gebogenen Venenverweilkanüle. Diese ist vor allem von Vorteil, wenn der Ball Closure Ring als Erstschmuck eingesetzt werden soll.

Bis der Stichkanal vollständig geheilt ist, können zwei Monate bis hin zu einem Jahr vergehen. Bis dahin sollte der Erstschmuck getragen werden, da er aus Chirurgiestahl besteht und somit eine bessere Wundheilung gewährleistet. Tückisch wäre der vorschnelle Einsatz von Gold- oder Silberschmuck, da diesen Edelmetallen immer andere Metalle wie etwa Zink beigemengt werden, um die Legierung härter zu machen. Diese beigemischten Metalle können gefährliche Hautreaktionen und Allergien auslösen und so den Heilungsprozess zusätzlich verschleppen.

Um einen optimal verlaufenden Heilungsprozess zu gewährleisten, muss das Tragus Piercing regelmäßig gereinigt werden. Dazu wird das Piercing zweimal täglich entweder mit Salzwasser oder einer antibakteriellen Seife gereinigt. Die Reinigung findet am besten jeweils morgens und abends statt. Es ist sehr wichtig, sich vor der Reinigung die Hände gründlich zu waschen und gegebenenfalls zu desinfizieren. Um dem gelegentlich bei Knorpelpiercings auftretendem Wildwuchs von Fleisch entgegen zu wirken, empfiehlt es sich ein Lokalantibiotikum aufzutragen.

Wer ein Tragus Piercing tragen möchte, sollte sich auch der Gefahr von Gesichtslähmungen bewusst sein. Denn am Außenring des Tragus verläuft der Nervus-Facialis, sprich der Gesichtsnerv. Wird dieser beim Stechen verletzt, führt dies zu Gesichtslähmungen, die auch durch das Entfernen des Piercingschmucks nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Deswegen ist vor allem Menschen mit kleinem Tragus unbedingt von diesem Piercing abzuraten.

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