Handyvertrag vorzeitig kündigen

Fast jeder war schon einmal in der Situation, dass er vorschnell einen Handyvertrag mit einem Anbieter abgeschlossen hat und sich im Nachhinein über die geltenden Tarifbestimmungen geärgert hat bzw. festgestellte, dass sich diese doch nicht so positiv auf die monatliche Handyrechnung auswirken wie zunächst erwartet. Es kann auch passieren, dass kurz nach Vertragsunterzeichnung ein anderer Anbieter der Konkurrenz den Preiskampf ansagt und mit sehr günstigen Tarifen wirbt und man sich ärgert, nicht noch ein paar Tage länger mit dem Vertrag gewartet zu haben.

Es gibt also mehrere Gründe dafür, warum Kunden von Mobilfunkanbietern frühzeitig aus einem bestehenden Vertragsverhältnis auszusteigen möchten.

Natürlich lässt sich hier keine pauschale Antwort dazu geben, wie das am Einfachsten möglich ist, da dies zum einen vom jeweiligem Anbieter und dessen Vertragsbestimmungen abhängig ist und zum anderen auch davon abhängt, wie lukrativ der Vertragsabschluss für den jeweiligen Anbieter war und ist.

Einer der häufigsten Gründe, die von Kunden angeführt werden, um vorzeitig aus einem bestehenden Vertragsverhältnis auszusteigen, ist jener der finanziellen Notsituation. Dies bedeutet, dass der Kunde finanziell sehr stark belastet ist und sich daher zumindest die Kosten für einen teuren Handyvertrag sparen möchte. Andere wiederum führen ein neues Diensthandy als Grund für den gewünschten Vertragsausstieg an.

In den meisten Fällen sind Mobilfunkanbieter nicht bereit, einer vorzeigen Vertragskündigung zuzustimmen. In einer solchen Situation ist es am besten, den Grundtarif so weit als möglich herunter zu fahren und den Anbieter bzw. das Handy ansonsten nicht mehr zu nutzen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn Kunden ein Diensthandy erhalten haben oder über einen anderen Anbieter wesentlich billiger telefonieren und somit weiterhin den niedrigen Grundtarif des ehemaligen Anbieters bezahlen und die besseren Bedingungen eines neuen Anbieters nutzen.

Wenn Kunden das Argument der finanziellen Notsituation heranziehen, wäre es günstig, dies mittels Unterlagen zu belegen. Dies ist z.B. als Hartz 4 Empfänger oder Sozialhilfeempfänger leicht möglich. In solchen Fällen kann es sein, dass der Mobilfunkanbieter kein Interesse daran hat, zukünftig immer den ausstehenden und nicht bezahlten Rechnungen nach zu laufen und daher dem vorzeitigen Vertragsausstieg zustimmt.

Ein weiterer Grund für die frühzeitige Auflösung des Handyvertrags könnte auch ein Umzug in ein anderes Land sein, wodurch die Tarifbestimmungen, die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch relevant waren, nun ihre Wirkung verlieren. Dazu könnte es helfen, eine Bestätigung des neuen Wohnsitzes beizulegen, damit der Mobilfunkanbieter ersehen kann, dass hier tatsächlich ein Umzug statt findet bzw. stattgefunden hat.

In vielen Fällen lassen sich bei guter Argumentation durch den Kunden zumindest Kompromisslösungen erzielen. Manche Kunden drohen auch an, sich an den Konsumentenschutz zu wenden, wenn sie das Gefühl haben, in der "Handyfalle" zu sitzen, aus der sie nicht mehr heraus kommen. Manchmal reagieren die Anbieter darauf, weil sie keine negative Presse riskieren möchten. Es gibt jedoch auch Anbieter - insbesondere auf dem Markt gut aufgestellte - die über solche Androhungen hinwegsehen und sich somit zu keiner Vertragsauflösung bewegen lassen.

Schlussendlich lohnt es sich also, die Möglichkeiten einer vorzeitigen Vertragsauslösung zu durchdenken und sich am besten schriftlich an den jeweiligen Mobilfunkanbieter unter Darlegung der Gründe zu wenden. Oftmals lassen sich Kompromisse erzielen und in einigen Fällen kann auch durchaus eine vorzeitige Vertragsauflösung erreicht werden.

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