Motten im Kleiderschrank

Motten im Kleiderschrank sind keine Seltenheit. Sie kommen unbemerkt durch das geöffnete Fenster und nisten sich mit Vorliebe in dunkle und warme Räume ein. Mit Unsauberkeit im Haushalt hat eine Mottenplage nichts zu tun. Nahrung findet die Kleidermotte im Schrank im Überfluss. Schädigungen durch Larvenfraß an Pullovern, Hosen, Jacken und anderen Kleidungsstücken sind leicht an deren durchlöchertem Gewebe zu erkennen. Wird jetzt nicht Einhalt geboten, vergreifen sich die Larven auch an anderen Textilien, wie Teppichen und Polstermöbeln. Durch die, an den Textilien haftenden Kokons, bekommt der Mensch unweigerlich mit diesen in Berührung. Dieses ist zum einen unangenehm, zum anderen können Krankheiten übertragen werden.

Heute gibt es eine Vielzahl an Präparaten, welche die Vermehrung der Kleidermotte verhindern und so für hygienische Bedingungen im Schrank sorgen. Zu den effektivsten Mitteln gehört der Einsatz von Klebefallen. Diese sind mit einem speziellen Lockstoff präpariert, durch die ausschließlich Mottenmännchen angelockt werden. Die Motte bleibt an den Klebeflächen hängen. Sie kann sich somit nicht weiter vermehren. Nach und nach wird der Mottenpopulation entgegengewirkt.  Der in Klebefallen eingesetzte Sexuallockstoff Pheromon ist für den Menschen geruchlos und ungiftig. Die Klebefalle kann an jedem beliebigen Ort aufgestellt werden.

So genanntes Kontaktgift wird bei dem Einsatz von Mottenpapier verwendet. Auch dieses ist für den Menschen ungiftig und geruchlos, wirkt jedoch durch Berührung der Tiere mit den präparierten Papierstreifen. Die dort enthaltenen Wirkstoffe Empenthrin und Chlorpyrifos wirken auf das Nervensystem der Insekten und töten sie ab.

Alternativ und vorsorglich können Zedernholz-Ringe eingesetzt werden. Während für den Menschen der Geruch des Zedernholzes angenehm duftet, so ist er für Motten und andere Schädlinge unerträglich. Der Duft hindert Motten und andere Schädlinge sich in Schränke einzunisten. Zedernholz-Ringe helfen bei einem starken Ungezieferbefall jedoch nicht mehr ausreichend. Daher wird diese Methode eher zur Vorsorge angewandt.

Bei akutem und ungewöhnlich hohem Mottenbefall hilft Spezialspray. Dieses eignet sich am besten, wenn die Insekten sich bereits in Teppichen und Polstermöbeln eingenistet haben. Eine rasche und sichere Vernichtung der Insektenpopulation ist durch diese Methode gewährleistet. Bei Verwendung eines solchen Sprays müssen Sicherheitshinweise beachtet werden. Eine mehrstündige Durchlüftung der behandelten Räume ist unerlässlich. Haustiere und Kinder sind während und nach der Behandlung mit Insektenspray von den Räumlichkeiten fern zu halten. Eine Besprühung von Pflanzen darf nicht erfolgen. Auch ist der Kontakt von Spray und Kleidung zu vermeiden.

Mechanische Mottenabwehr und Prävention:

- Absaugen des kompletten Kleiderschranks, auch Nischen und Schubkästen sollten dabei nicht vergessen werden.
- Die regelmäßige optische Kontrolle der Kleidungsstücke
- Nur frisch gewaschene Kleidungsstücke dürfen in den Schrank, weil verschwitzte Kleidung durch einen erhöhten Proteingehalt an den Geweben eine besondere Spezialität für Motten darstellt.
- Kleidung heiß waschen - Kontrolle!
- Einfrieren der befallenen Stücke - Kontrolle!

Was Motten nicht besonders schätzen sind:

- Mottenkugeln, Mottenpapier, Mottenkissen...
- Bestimmte Hölzer wie: Niembaum, Zirbelkiefer oder Zeder (nur als vorbeugende Maßnahme, nicht bei starkem Befall anwendbar)
- Düfte, die von Lavendelsäckchen ausgehen (Vorbeugend)
- Pheromonfallen, die aber vor allem für die Diagnose des Mottenbefalls hilfreich sind, da die ausgewachsenen Falter sichtbar an den mit Klebstoff versehenen Oberflächen hängen bleiben.

Die biologische Alternative:

Zur biologischen Schädlingsbekämpfung werden Schlupfwespen eingesetzt, deren Nachwuchs die Motteneier von innen her auffrisst. Die Schlupfwespen verschwinden von ganz allein wieder wenn sie alle Motten abgetötet haben, da ihr Nahrungsvorrat dann aufgebraucht ist.

Wer unwissentlich Kleidermotten beherbergt, kann bald unter einem generalisierten Befall nicht nur seiner Kleider leiden. Es wurde auch der Befall von Lebensmitteln beobachtet, die längere Zeit gelagert wurden. Besonders gefährdet sind dabei Weihnachtsgebäck und Kakaoprodukte, da sie den Lockstoff Lanolin enthalten. Von Motten und Larven besiedelte Lebensmittel sind ungenießbar und dürfen nicht mehr verzehrt werden.

Während Insektenliebhaber dieses Tier vielleicht als ein interessantes Objekt betrachten und es erforschen, sollten wir es aus den Gefilden unseres Kleiderschranks entfernen. Mit diesen nützlichen Tricks sollte die Mottenplage in den Griff zu bekommen sein. Dafür ist allerdings Geduld gefragt, weil die Generationszeit der neuen Eier zur Larve und schließlich zur ausgewachsenen, äußerst vermehrungsfreudigen Motte 8 Wochen bis zu mehreren Monaten dauert.

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