Kommt es zu einer Blockade des ISG-Gelenks, so hat man sehr starke Schmerzen im gesamten Hüft- und Beckenbereich. Oftmals ist es so schlimm, dass man weder Stehen, noch Liegen oder Sitzen kann. Viele denken dann auch an einen Bandscheibenvorfall oder einen Hexenschuss. Der Unterschied ist jedoch, dass es bei einer ISG-Blockade, im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall, nicht zu Empfindungsstörungen in den Beinen und Füssen kommt. Muskelreflexe und Durchblutung sind in Ordnung, der Schmerz ist auf den Hüftbereich begrenzt und strahlt nicht aus. Eine ärztliche Untersuchung ist notwendig und um eine genaue Diagnose stellen zu können, schließen sich oftmals Röntgenuntersuchungen und Kernspintomografien an.
Ursachen
Zu den Ursachen für das ISG-Syndrom, die Erkrankung
des Darmbein – Kreuzbein – Gelenks, sind u.a. eine
schlechte Sitzposition während der Arbeit,
Übergewicht, Muskelverspannungen oder unterschiedlich lange
Beine.
Therapie
Zunächst wird mit Medikamenten versucht, die Schmerzen erträglicher zu machen. Auch der mehrmalige Besuch einer Streckbank mit gleichzeitiger Wärmetherapie kann helfen.
Rückenschule und Krankengymnastik helfen dabei,
Übungen zu erlernen, die eine Blockade des ISG-Gelenks
auflösen und zukünftig verhindern können.
Wichtig für einen langfristigen Erfolg ist ein langsamer,
kontinuierlicher Trainingsaufbau.
Übungen zum Lösen der Blockaden
Bei einer Übung zur Lösung der Blockade im Ist-gelenk stellt man sich zwischen zwei Stühlen auf ein auf dem Boden liegendes dickes Buch. Man benutzt dabei die oberen Lehnen der mit der Rückseite zueinander stehenden Stühle, um sich daran abzustützen und setzt nun abwechselnd den einen oder anderen Fuß auf dem Buch ab. Den freien Fuß, das freie Bein lässt man hängen und pendelt vorsichtig vor und zurück. Das Gewicht lastet auf dem anderen Fuß und das Bein lockert sich von der Hüfte her.
Eine andere Übung ist die Stufenlage. Hierzu legt man
sich flach auf den Boden. Rücken und Oberschenkel bilden einen
rechten Winkel, die Unterschenkel werden auf dem Sitz eines Stuhles
oder Hockers abgelegt. So kann sich der untere Rücken
entspannen. Eine gleichzeitige Bauchatmungsübung kann dabei
sehr hilfreich sein.
Diese Übung kann man vorsichtig mit dem Anheben und Absenken
des Beckens kombinieren.
Zur Lockerung am Morgen und vor dem Aufstehen, kann leichtes Radfahren im Bett hilfreich sein. Die Beine werden zunächst angewinkelt und vorsichtig fährt man in Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen mit dem Luftfahrrad.
Eine gute Unterstützung kann eine Lumbalbandage sein. Dies sind Bandagen, die speziell für Männer und Frauen erhältlich sind und bei der Behandlung von Rückenbeschwerden im Lendenwirbelbereich sehr hilfreich sein können. Zusätzlich wärmen sie den Bereich, und einige Bandagen haben herausnehmbare Pelotteneinsätze, die eine leicht massierende Wirkung haben.