Optimale Wundversorgung bei Blutungen durch
Schnittwunden
Wer sich bei der Arbeit oder im Haushalt eine Schnittwunde zugezogen
hat, sollte sie schnellstmöglich versorgen. Denn wenn die
Schutzfunktion der Haut gestört ist, können Bakterien
und Keime ungehindert in den Organismus eindringen. Und nicht immer
sind die Abwehrkräfte des Körpers von Natur aus so
stakt, dass sich eine Entzündung vermeiden lässt.
Um die Blutung zu stillen und einer Verbreitung der Keime vorzubeugen,
ist eine optimale Versorgung der Wunde notwendig. Eine unbehandelte
Infektion kann sich zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung
ausweiten. Im schlimmsten Fall kann ein septisch-toxischer Schock zum
Tode führen.
Welche Form der Wundversorgung angewendet wird, hängt
von der Ursache der Verletzung und er Stärke der auftretenden
Blutung ab. Wenn man jedoch einige grundlegende Regeln beachtet, sorgt
man für optimale Voraussetzungen zu einer guten und schnellen
Heilung.
Wann muss ein Arztbesuch erfolgen?
Größere Wunden müssen innerhalb
von sechs Stunden unbedingt von einem Arzt versorgt werden. Auch bei
allen Anzeichen einer beginnenden Blutvergiftung sollte
unverzüglich ein Arzt oder eine Klinik aufgesucht werden.
Besondere Alarmzeichen hierfür sind Fieber,
Kältegefühl, Müdigkeit, Blässe,
Schwächegefühl und Schüttelfrost.
Ist Erste Hilfe bei Schnittwunden erforderlich, darf man nie Watte oder
Zellstoff direkt auf die Wunde legen. Die Wunde sollte
grundsätzlich nicht berührt, ausgewaschen und auch
nicht mit Desinfektionsmittel besprüht werden. Hier gelten nur
zwei Ausnahmen: Nach Tierbissen oder Verätzungen ist das
Auswaschen erlaubt.
Größere Fremdkörper dürfen nur mit
Hilfe eines Arztes aus der Wunde entfernt werden. Bei kleineren
Schürf- und Schnittwunden können die
Außenränder der Wunde vorsichtig mit einem
Desinfektionsmittel gesäubert werden, danach sollte ein
Pflasterwundverband (Schnellverband) angelegt werden. Häufig
reicht es zur Heilung auch schon aus, wenn die Wunde an der Luft
trocknen kann.
Jeder Schnitt, der größer als ein Zentimeter ist, sollte genäht werden. Wenn Wunden durch schmutzige Gegenstände wie zum Beispiel einen rostigen Nagel verursacht wurden, besteht große Infektionsgefahr. Das gilt besonders für Wunden in der Nähe von Gelenken oder Körperöffnungen.
Bei starken Blutungen muss ein Druckverband angelegt werden. Als Druckpolster eignen sich mehrere übereinander gelegte Taschentücher oder ein Verbandspäckchen. Eine Blutstillung darf nur am liegenden Verletzten vorgenommen werden und der verletzte Körperteil sollte dabei hochgehalten werden.
Verbände bestehen aus einer keimfreien Wundauflage
und deren Befestigung. Hierfür eignen sich sehr gut Verbandspäckchen, die
sich in jedem Erste-Hilfe-Schrank befinden sollten und
außerdem Mullauflagen und Mullbinden enthalten.
Wunde selbst versorgen
Bei kleinen Schnittwunden genügt ein Pflaster, bei größeren sollte ein Pflasterverband angelegt werden. Dabei muss die sterile Auflage die Wunde komplett bedecken, der Klebstoff des Pflasters darf die Wunde nicht berühren. Die Befestigung kann ein Dreiecksverband sein. Hierbei wird eine verletze Hand in eine Schlinge gelegt, die aus einen geknoteten Tuch besteht. So versorgt, steht einer schnellen, unkomplizierten Heilung der Wunde nichts mehr im Wege.