Sport bei Thrombose

Die meisten schweren Thrombosen entstehen in den tiefen Beinen- und Beckenvenen und kündigen sich durch Schwellungen oder Schmerzen beim Gehen an. Das kann so weit gehen, dass jeder Schritt zur Qual oder gar unmöglich wird. Rechtzeitig erkannt und behandelt, kann die Thrombose mit Medikamenten aufgelöst werden und der Rückfluss des Blutes gesichert werden.

Nach der Zeit der Behandlung, in der man auf Sport, der die Beine unnötig belastet verzichten sollte, bleibt bei vielen Menschen eine Unsicherheit zurück. Ist Sport erlaubt, ist er hilfreich oder gar schädlich? Es gibt viele widersprüchliche Aussagen zu diesem Thema. Während man früher einzig und allein auf Ruhe und Schonung setzte, ist das heute, dank moderner Medikamente anders.

Behandlung

Absolute Ruhe für die betroffenen Körperteile ist nur in schweren Fällen und in der Anfangszeit der Behandlung sinnvoll. Hat sich der Thrombus aufgelöst, sollte auf jeden Fall mit einem leichten Training der Venenpumpen begonnen werden. Zur Unterstützung der Venen werden Kompressionsstrümpfe getragen, die dafür sorgen, dass das Blut sich seinen Weg durch die tiefen Venen sucht und nicht nur oberflächlich zirkuliert. Die ersten Übungen bestehen aus einfachem An- und Entspannen der Wadenmuskulatur, durch Anheben der Fersen. Je weiter der Heilungsprozess fortgeschritten ist, desto mehr können die Beine belastet werden.

Viele Betroffene beginnen mit Spaziergängen, die zeitlich gesteigert werden. Leichtes Jogging kann folgen. Treten Schmerzen in den Beinen auf, ist das ein Zeichen dafür, dass man zunächst noch einen Gang herunterschalten sollte. Mit Geduld und Ausdauer kann man aber viele Sportarten wieder ausüben. Dazu gehören Laufen und Radfahren mit Kompressionsstrümpfen. Schwimmen ist nach Rücksprache mit dem Arzt oft auch ohne Kompressionsstrümpfe möglich. Nicht sinnvoll und eher schädlich sind Sportarten wie Fußball, Handball und Kraftsport. Sport der dem Körper Höchstleistungen abringen, ist den Venen nicht zuträglich, da diese vorgeschädigt sind und ihre volle Leistung nicht erbringen können. Das Blut würde nicht ausreichend zum Herzen gepumpt werden und dieses in Mitleidenschaft ziehen. Später können fast alle Sportarten wieder ausgeübt werden, solange keine Beschwerden durch sie ausgelöst werden.

Sport zur Wiedererlangung und Erhaltung der Leistungsfähigkeit ist kein Risikofaktor, sondern er unterstützt den Heilungsprozess und kann helfen eine erneute Thrombose zu verhindern. Eine gesunde Ernährung, die zum Abbau von eventuell vorhandenem Übergewicht führt, kann die sportlichen Erfolge verstärken. Der behandelnde Arzt kann, nach geeigneter Untersuchung, grünes Licht für diverse Sportarten geben, wenn das Risiko einer Embolie oder einer erneuten Thrombose als gering eingeschätzt werden kann.



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