Es kribbelt in den Fingern, in der Nacht schlafen die
Hände ein. Kraftlos und kalt fühlen sich die
Gliedmaßen an. Missempfindungen im Gesicht sind noch
unangenehmer, zumal sie gelegentlich sichtbar sind.
Woher kommt das?
Jeder Schmerz, jede Einschränkung hat eine Ursache. Deshalb
ist der erste Schritt der Gang zum Hausarzt. Schildern Sie ihm die
Beschwerden, aber auch Ihre Lebensumstände! Sitzende
Tätigkeiten führen oft zu Nackenverspannungen und
Schulterbeschwerden. Mangelt es noch an sportlichem Ausgleich, wird die
Muskulatur hart. Manchmal weist die Halswirbelsäule (HWS)
degenerative Veränderungen, also Abnutzungserscheinungen, auf.
Röntgenaufnahmen geben Auskunft über die
knöcherne Struktur und eventuelle Fehlstellungen.
Vermutet der Arzt einen Bandscheibenvorfall in der oberen HWS ordnet er
eine Computertomographie oder Kernspintomographie an. So kontrolliert
der Untersucher Halswirbel, Bandscheiben und die Versorgung durch die
Blutgefäße. Hirnstrommessungen durch das EEG oder
Gefäßdarstellungen der Hirnregion erweitern die
Diagnostik. Auffälligkeiten ziehen eine weitere Behandlung
nach sich. Ergeben die Untersuchungen keinen Befund, muss Blut
abgenommen werden. Das geschieht um ernsthafte Erkrankungen, wie z.B:
Multiple Sklerose, Arterienverkalkung oder gar Tumore aus zu
schließen.
Ausführlichere Laboruntersuchungen treffen Aussagen
über den Elektrolythaushalt. Sind die Werte außer
der Norm, verschaffen gezielte Infusionen, wie z.B. Magnesium,
Linderung. Bei Taubheit im Gesicht empfiehlt sich, das Kiefergelenk zu
überprüfen. Seine Blockade kann solche Beschwerden
verursachen. Zusätzlich sollte eine neurologische
Abklärung stattfinden.
Sofern die Beschwerden nach einem Verkehrsunfall oder anderen
Kollisionen auftreten, besteht der Verdacht des Schleudertraumas. Schon
allein aus rechtlicher Sicht, ist der Arzt zwingend auf zu suchen. Auch
Borreliose, eine Infektionskrankheit, gehört ausgeschlossen.
Sie greift das gesamte Immunsystem an und wird vom gemeinen Holzbock (
Zecke ) übertragen.
Verspannung durch Sorgen
Bisweilen sitzen einem auch Sorgen und Probleme „im
Nacken“, sie erfordern einen ganzheitlichen Therapieansatz.
Orthopädische Rehabilitationskliniken verordnen neben
Krankengymnastik Entspannungsübungen oder psychologische
Gespräche.
Ist die Seele verkrampft, sendet der Körper entsprechende
Signale. Kribbeln oder Taubheitsgefühle sind Ausdruck
für innere Unruhe.
Ergeben Tests und Untersuchungen keine Befunde, sei noch an alternative
Heilmethoden zu denken. In der Osteopathie behandelt der Therapeut den
Körper als ganze Einheit. Sind Gelenke und Muskeln in der
Bewegungsfunktion eingeschränkt, reagiert er insgesamt mit
Funktionsstörungen. Aus dieser Praxis stammt auch das Konzept
der manuellen Therapie.
Während alle aufgeführten diagnostischen Verfahren
und Heilbehandlungen die gesetzlichen Krankenkassen tragen, werden nur
bei privat Versicherten osteopathische Anwendungen als Leistung
anerkannt.