Schlupfwarzen - auch Flach- oder Hohlwarzen genannt - sind
Brustwarzen, die ins Körperinnere gerichtet sind. Aufgrund zu
kurzer Milchgänge treten die Warzen nicht heraus, so dass sie
den Warzenhof nicht überragen und sich selbst bei Stimulation
oder Kälte nicht aufrichten. Das Gegenteil tritt ein: die
Brustwarzen ziehen sich eher in die Tiefe zurück, wenn der
Warzenhof mit Zeigefinger und Daumen zusammengedrückt wird.
Sehr viele Frauen leiden erheblich unter der Diagnose Schlupfwarze -
die Brust gilt als unvollständig und als Fehlbildung. Vielfach
beeinträchtigt die Diagnose das Selbstbewusstsein der Frauen
und kann in extremen Fällen sogar zu sexuellen
Beeinträchtigungen führen. Definitiv erschweren
Schlupfwarzen das Stillen, so dass die (werdende) Mutter auf
Hilfsmittel angewiesen ist. Spezielle medizinische Geräte sind
in Apotheken erhältlich, die schon während der
Schwangerschaftsphase die Brustwarzen formen und aufrichten, so dass
die Warzen beim Stillvorgang vom Baby besser erfasst werden.
Medizinische Geräte - beispielsweise Vakuumpumpen,
die ebenfalls in der Apotheke erhältlich sind - sollten bei
Schlupfwarzen primär ausprobiert werden. Das erzeugte Vakuum
saugt die Warzen auf die Warzenhofoberfläche mit
gleichzeitiger Dehnung des darunter liegenden Gewebes. Häufig
helfen schon wenige, aber kontinuierliche Anwendungen, so dass die
Patientin bereits nach wenigen Tagen die ersten Erfolge registriert, in
dem sich bei kalten Temperaturen oder geringfügigen Reizen die
Warzen allmählich aufstellen. Dennoch spricht diese Therapie
nicht bei allen Patientinnen gleich gut bzw. gar nicht an.
Vor einer Operation sollten allerdings medizinische Hilfsmittel
primär ausprobiert werden, da diese weder kostenintensiv noch
gesundheitsschädlich sind. Eine Frage der medizinischen
Machbarkeit sowie des Geschmacks betrifft das Thema 'piercing' der
Brustwarze.
In vielen Fällen kann durch den Schmuckgegenstand die
Brustwarze an die Oberfläche geholt werden, dennoch
differieren die Meinungen in Bezug auf Körperschmuck. Eine
Operation erzielt eine formschöne Brust, in dem die
Milchkanäle durchgetrennt und die Warzen
herausgestülpt werden. Die Durchtrennung der
Milchkanäle verhindert jedoch spätere
Stillmöglichkeiten, die auch nicht rekonstruierbar sind. Die
Operation der Schlupfwarzen wird von den Krankenkassen weder bezahlt
noch bezuschusst.
Der ca. halb- bis einstündige Eingriff kostet ca. 1000
Euro. Befragungen zeigen, dass nach dem Eingriff nur wenige
Schmerzen auftreten, die nach wenigen Tagen vollständig
abgeklungen sind. Allerdings raten viele Chirurgen ihren Patientinnen
von diesem Eingriff ab, da in einigen Fällen nicht nur die
Milchkanäle, sondern auch Nerven durchtrennt werden - mit der
Folge, dass die Brustwarzen gefühllos sind. Nach medizinischen
Angaben sind nur ca. 40% der Betroffenen nach der Operation
äußerst zufrieden und besitzen ein selbstbewusstes
Auftreten.