Zu viel Magensäure

Der Magensaft ist ein Gemisch aus 0,5 %iger Salzsäurelösung, Schleim, Enzymen und Proteinen. Die Magensäure besitzt ein keimtötendes Milieu, schließt die Nahrung auf und hilft speziell bei der Eiweißvorverdauung. Wenn zu viel  Magensäure auf eine durch Magenschleim reduziert geschützte Stelle im Magen trifft, kann das krank machen.

Magendrücken und Sodbrennen sind Anzeichen, dass eine Disharmonie, eine Erkrankungen vorliegt. Wenn Sodbrennen öfter als zweimal in der Woche vorkommt, sollte die Verursachung durch den Arzt geklärt werden. Vermehrte Magensäure zieht Erkrankungen wie Reflux, Entzündungen der Speiseröhre, Magengeschwüre, Zwölffingerdarmgeschwüre sowie Säurebedingte Dyspesie (Reizmagen) nach sich.

Was ist Reflux?

Unter Reflux versteht man das Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Refluxbeschwerden werden meist verharmlost, doch ohne methodische Behandlung kommt es folgend zu Komplikationen wie Magengeschwüren, Blutungen, Verengungen der Speiseröhre oder sogar Speiseröhrenkrebs. Durch das Aufstoßen gelangt Magensäure bis in die Mundhöhle und von dort in die Atemwege und die Luftröhrenäste.

Auch die Herzkranzgefäße werden durch ständige Reizung und reflexartige Verkrampfung in Leidenschaft gezogen. Schmerzen im Bereich der Speiseröhre können Herzkrankheiten vortäuschen, weil diese Organe mit demselben Nervensystem verbunden sind. Chronischer Husten, Heiserkeit, asthmatische Beschwerden, Reizhusten - vor allem Nachts - sind oft die Folgen von Reflux.

Funktioniert der Magenschließmechanismus, verhindert dieser das Aufsteigen der ätzenden Magensäure in die Speiseröhre und hält den Mageninhalt zurück. Solange Sodbrennen nur vereinzelt vorkommt und die damit verbundenen typischen Beschwerden, genügen einfache Änderungen der Ess- und Lebensgewohnheiten.

Behandlung

Zur Linderung der Beschwerden kann eine Gewichtsabnahme sowie der Verzicht auf opulente Mahlzeiten besonders vor dem zu Bett gehen, beitragen. Die Essgewohnheiten sollen dahingehend geändert werden, dass keine Mahlzeit kurz vor dem zu Bett gehen eingenommen wird und eher kleine und regelmäßige Mahlzeiten über den Tag verteilt gegessen werden. Durch eine gezielte Behandlung der Magenprobleme soll das Gleichgewicht zwischen den die Schleimhaut angreifenden und den Schleimhaut schützenden Mechanismen wieder hergestellt werden.

Eine Verbesserung des Krankheitsbildes bringt eine Einschränkung des Konsums von Kaffee, Alkohol, Nikotin, fetten Speisen, die lange im Magen liegen bleiben, Hülsenfrüchten und scharfen Gewürzen, keine zu eng getragene Kleidung oder einengende Kleidungsstücke, kein zu langes Sitzen, Vermeidung körperlicher Anstrengung und Pressen beim Stuhlgang. Das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper wirkt dem Rückfluss der Magensäure entgegen (Erhöhung um 20-30 cm, z.B. mit Hilfe eines Schaumstoffkeils unter der Matratze am Kopfende). Eine faserreiche Kost (wie z.B. Weizenkleie) und ausreichend Flüssigkeitszufuhr fördern den Heilungsverlauf der entzündeten Speiseröhrenschleimhaut und Magenschleimhaut.

Im Falle eines erhöhten Säurehaushaltes im Magen und den Beschwerde bringenden Folgeerscheinungen, ist eine medikamentöse Therapie mit Protonenpumpenhemmer dringend erforderlich. Diese werden zur Abheilung der Refluxösophagitis über 4-8 Wochen eingenommen. Schmerzen lassen sich damit zuverlässig und rasch beseitigen. Treten bald nach Beendigung dieser Therapiephase erneut Beschwerden auf, muss eine Langzeitbehandlung mit einem Protonenpumpenhemmer vollzogen werden.

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