Achselnässe

Warum Schwitzen wir?

Schwitzen an sich ist ein völlig normaler und wichtiger Vorgang des menschlichen Körpers, welcher unter anderem dazu nötig ist, die menschliche Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Außerdem werden mit dem Schweiß Schadstoffe ausgeschieden. Es ist völlig normal, bei sommerlicher Hitze oder körperlicher Betätigung stärker zu schwitzen, gleiches gilt für Situationen psychischer Anspannung.

Nicht selten kommt es jedoch vor, dass man ungewöhnlich stark schwitzt. Klebt das T-Shirt unter den Achseln, ohne dass man sich in irgendeiner Form körperlich anstrengt und ohne dass heiße Temperaturen herrschen, bewegt sich das Schwitz-Verhalten möglicherweise nicht mehr im normalen Bereich. Zahlreiche Menschen leiden unter Hyperhidose, einem krankhaft vermehrten Schwitzen.

Aus dem ansonsten so notwendigen Vorgang des Schwitzen wird in dem Fall das Gegenteil, es bereitet den Betroffenen enorme Probleme.
Durchgeschwitzte Kleidung auf der Haut fühlt sich unangenehm an, zudem besteht die Gefahr, sich zu erkälten. Viel schlimmer aber für die Betroffenen ist die damit einhergehende Scham, wenn sie bemerken, dass sich erneut ein immer größer werdender nasser Fleck unter den Achseln bildet.

Die Ursachen für erhöhtes Schwitzen und entsprechende Achselnässe sind unterschiedlich:

Zum einen kann eine vermehrte Schweißproduktion Anzeichen einer Erkrankung sein, genauso gut können aber auch Medikamente oder bestimmte Nahrungsmittel für ein erhöhtes Schwitz-Verhalten verantwortlich sein. Oftmals lässt sich auch überhaupt keine Ursache für verstärktes Schwitzen feststellen.

Trägt man bloß noch dunkle Oberteile, um Schweißflecken zu kaschieren und hat man Angst vor der nächsten Schwitzattacke, ist es Zeit für die richtige Behandlungsmöglichkeit, um die Schweißproduktion zu regulieren.

Schweißhemmend wirken beispielsweise Antitranspirante mit Aluminiumchlorid, wobei der Gehalt von Aluminiumchlorid zwischen 5 und 20 Prozent variiert. Ein Antitranspirant reguliert die Achselnässe, indem es die Ausgänge der Schweißdrüsen verengt. Somit gelangt eine geringere Menge Schweiß an die Oberfläche der Haut, zudem wirkt ein Antitranspirant antibakteriell. Unter Umständen kann es bei der Anwendung jedoch zu Hautreizungen kommen.

In einigen Fällen führt schon eine Umstellung der Ernährung zu einer Besserung, grundsätzlich ist hier auch zu bemerken, dass jemand, der zu starker Schweißbildung neigt, auf Kaffee, Alkohol oder scharfe Gewürze lieber verzichten sollte. Es gibt zudem die Möglichkeit einer medikamentösen Behandlung, jedoch wird davon in der Regel abgeraten, da diese meist enorme Nebenwirkungen mit sich bringen und außerdem auch oft nur kurzfristig wirken.

Bringen all diese Methoden nicht den erwünschten Erfolg, besteht noch die Möglichkeit einer Operation. Bei einem solchen Eingriff werden unter lokaler Betäubung die Nervenstränge durchtrennt, die zu den Schweißdrüsen führen. Es bleibt zwar nur eine kleine Narbe, jedoch kann es nach einigen Jahren erneut zu ungewollter Schweißbildung kommen, da die Nervenstränge nachwachsen können. Eine andere, ziemlich kostspielige Variante ist die Injektion von Botox, diese hat allerdings nur eine mehrmonatige Wirkungsdauer.



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