Unterschiedliche Fußlängen

Beim Schuhe kaufen gehen die meisten ungefragt davon aus, beide Füße seien gleich lang. Beide unterste Extremitäten, die den Menschen unabhängig von Alter und Gewicht fraglos durch das ganze Leben tragen sollen, seien symmetrisch. Große erstaunte Augen gibt es dann, wenn der eine Schuh moderat sitzt, während der andere Fuß die Zehen krümmen muss, um sich der Schuhform anzupassen. Ein Materialfehler des Schuhfabrikanten? Weit gefehlt!

Unterschiedliche Fußlängen sind sozusagen physiologisch, von Natur aus zum Menschen gehörend, und damit grundsätzlich normal. Obwohl häufig von einem harmonisch aussehenden Körperbau ausgegangen wird, ist der menschliche Organismus nicht exakt symmetrisch angelegt.

Bei unterschiedlichen Augengrößen oder auch verschiedenen Ausprägungen der weiblichen Brust ist das augenfälliger. Händigkeit und Füßigkeit stehen in ähnlichem Verhältnis. Jeweils ein Körperteil mag geringfügig länger, kräftiger, geschickter sein. Daran, Rechts- oder Linkshänder zu sein, sind die Menschen gewöhnt. In Einzelfällen bezieht sich die Präferenz fast gleichermaßen auf beide Hände.
Fast, wie gesagt.

Vom Kopf aus auf die Füße blickend gewahrt man diese als identisch. Sofern sich nicht massive Störfelder wie Hallux valgus oder Hammerzehe und dergleichen angesiedelt haben. Wenn die Füße überhaupt eines Blickes gewürdigt werden. Oft genug von der Wahrnehmung an den Rand gedrückt, fristen sie häufig ein Gewohnheitsdasein. Füße sind eben Füße. Übel beleumundet auch von Dingen wie Fußpilz und Geruch.

Beim Schuhkauf indes wird ihre Individualität offenbar. Rasch wird daraus ein registriertes finanzielles, kosmetisches und in manchen Fällen auch psychisches Problem.

Sind unterschiedliche Fußlängen derart evident, dass der eine beim besten Willen nicht in die gleiche Schuhgröße passt wie der andere, hilft nur eines: Es müssen zwei Paar Schuhe angeschafft werden. Das geht ins Geld. Zumal in aller Regel nicht nur zwei Paar Schuhe im Schuhschrank stehen. Je nach Schuhart und unterschiedlicher Fußlänge können die Unterschiede sichtbar und das Gangbild verändert werden.

Füße rollen geringfügig voneinander unterschieden ab. Nicht symmetrisch eingesetzte Hebelkräfte wirken hier hoch bis ins Becken. Wer gerne einen geschmeidigen tänzerischen Gang haben möchte, ist möglicherweise aus rein physiologischen Gründen nicht in der Lage dazu. Je nach Selbstbild und Selbstwahrnehmung kann sich daraus ein psychisches Problem entwickeln. Auch durch die persönliche Verkennung, alle nähmen an der Person primär verschieden lange Schuhe und ein als gestört eingestuftes Gangbild war.

Ob durch unterschiedliche Fußlängen ein Krankheitsbild vorliegt, muss mit dem Orthopäden, der notfalls eine Bestätigung schreiben und die Notwendigkeit des Kaufes zweier Schupaare verordnen muss, abgesprochen werden. An eine verkürzende Operation indes ist nicht zu denken, weil diese das wertvolle Fußgewölbe ruinieren und den Fuß nachhaltig schädigen würde.

Krankengymnastik, Fußbäder, Massagen, Entspannung und Barfußlaufen dienen der Pflege des Fußes viel mehr. Sollte sich ein psychisches Problem entwickelt haben, ist sicherlich psychologische Beratung das Mittel der Wahl.



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