Skidaumen / Bandriss am Daumengrundgelenk

Bei dem so genannten Skidaumen handelt es sich um eine Ruptur
(dt.: Riss) des ulnaren Seitenbandes des Daumens. Ulnar bedeutet hierbei zur Elle hin gelegen auf der Kleinfingerseite der Hand. Tritt ein solcher Fall ein, ist es grade bei einer derartigen Verletzung wichtig, sich korrekt zu verhalten und über alle weiteren Schritte informiert zu sein.

Das ulnare Seitenband hat die Aufgabe, einen sicheren Griff mit der Hand zu gewährleisten und dabei ein Wegknicken des Daumens zur Handaußenseite zu verhindern. Bei einem Riss dieses Bandes beinhaltet die Symptomatik daher auch eine übermäßige und unnatürliche Beweglichkeit des Daumens, da die eigentliche Bewegungstoleranz des Daumengrundgelenks nun nicht mehr durch das Band begrenzt wird.

Weitere Anzeichen für einen Skidaumen sind Schmerzen und Schwellungen im Bereich des Daumens. Der Skidaumen tritt am häufigsten als Sportverletzung beim Skifahren auf, respektive bei Stürzen oder Hängen bleiben in der Skistockschlaufe.

Maßnahmen

Als Sofortmaßnahme sollte der betreffende Daumen unmittelbar nach dem Verletzungserfolg ruhig gestellt und gekühlt werden. Eine Schienung, falls möglich, ist ebenfalls ratsam. Nach der Erstversorgung sollte unbedingt innerhalb der nächsten Tage ein Chirurg aufgesucht werden, da das Ausbleiben einer ärztlichen Behandlung durch die übermäßige Gelenkbelastung zu Arthrose führen kann.

Für eine gesicherte Diagnose tastet der Chirurg zunächst den verletzten Daumen ab und stellt einen Vergleich zum gesunden Daumen her. Daraufhin ist ein Aufklappen des Gelenks erforderlich. Da diese Prozedur häufig mit Schmerzen einhergeht, kann bei der Untersuchung auf eine Lokalanästhesie zurückgegriffen werden. Eine abschließende Röntgenuntersuchung des betäubten Daumens liefert Aufschluss über eine eventuelle Mitleidenschaft der umliegenden Knochen.

In einigen Fällen ist es jedoch auch möglich, das Aufklappen des Grundgelenks durch eine schmerzlose Ultraschalluntersuchung zu ersetzen.

Operation

Der Skidaumen zieht in den meisten Fällen die Notwendigkeit einer kleineren Operation nach sich. Konservative Behandlungsmethoden kommen nur dann in Frage, wenn bei der Untersuchung lediglich ein Teilriss oder eine Überdehnung des Bandes festgestellt wird. Die Operation selbst kann sowohl ambulant, als auch stationär durchgeführt werden und hat die Neufixierung des gerissenen Bandes als Ziel.

Hierzu wird das Band unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose entweder mit einer Drahtnaht (Entfernung etwa 6 Wochen nach der Operation) oder mittels eines Ankers (Entfernung in der Regel erlässlich) am Knochen wiederbefestigt. Bei zeitnaher Durchführung der Operation (wenige Tage nach dem Unfall), beträgt die Rekonvaleszenzrate 96 %. Wartet man jedoch zu lange, schrumpft das gerissene Band und macht die direkte Neufixierung unmöglich. Die Operation erfordert dann eine Bandplastik (Bandrekonstruktion mittels transplantierter Sehne) und wird somit komplizierter und schmerzhafter.

Der Daumen ist etwa 3-4 Monate nach der Operation wieder voll belastbar und sollte während der Rehabilitation schrittweise an die Maximalbelastung herangeführt werden. Die Zuhilfenahme von Krankengymnastik kann diesen Weg unter Umständen erleichtern. Ärzte raten zudem zu lauwarmen Handbädern 5 x 5 Minuten täglich, die für Entspannung und Entlastung der betroffenen Partien sorgen.



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