Piercings sind in der heutigen Zeit mehr als nur ein
Modeaccessoire.
Für viele sind diese kleinen Löcher, die irgendwo am
Körper gestochen werden, eine Art Stilmittel, um sich
auszudrücken oder um eine Zugehörigkeit zu einer
bestimmten Gruppe anzuzeigen. Eines der bekanntesten und beliebtesten
Piercings ist mit Sicherheit der Ohrschmuck.
Dies wird an beliebiger Stelle der Ohrmuschel angebracht und kann dann
mit Ohrringen verschiedenster Variationen geschmückt werden.
Die am meisten verbreitete Stelle für ein Piercing am Ohr ist
das Ohrläppchen, im Fachjargon wird diese Art Lobe-Piercing
genannt.
Dieses wird meistens mit einer Art Pistole bei diversen Juwelieren oder
Kosmetikinstituten oder in richtigen Piercing-Studios mit Hilfe einer
sterilen Hohlnadel vorgenommen. Da sich in Piercing-Studios den ganzen
Tag mit diesen Dingen beschäftigt wird, ist davon auszugehen,
dass dort der Hygienestandard um ein vielfaches höher ist,
weshalb ein Besuch dort eindeutig vorzuziehen ist.
Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen und Hygienestandards kann es bei einem Piercing aber immer zu einer Entzündung kommen. Deshalb sollte anfangs darauf geachtet werden, nicht die ganze Zeit am Ohrläppchen herumzuspielen und ohne Grund zu berühren, um sie nicht schädlichen Bakterien und Keimen auszusetzen. Um der Wunde genügend Zeit zur Heilung zu geben, sollte sie zudem nicht zu lange kalter Luft ausgesetzt werden, da sie sonst unnötig gereizt würde. Immerhin ist auch ein Ohrloch zuallererst einmal eine kleine Wunde, die sorgsamer Pflege bedarf. Entzündungen machen sich meist entweder mit einer Rötung und Jucken oder mit starkem Brennen bemerkbar. Spätestens wenn das Ohrläppchen regelrecht anschwillt, sollte man geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Entzündung in Schach zu halten.
Gründliche Reinigung hat gerade bei stark
entzündeten Wunden oberste Priorität. So sollte immer
darauf geachtet werden, sich gründlich die Hände zu
waschen. Danach müssen die Ohrlöcher mit einem
Ohrloch - Antiseptikum, das man in Schmuckgeschäften oder
Apotheken bekommt, zweimal täglich gereinigt werden. Auch der
Stift des Ohrringes sollte vor dem Wiedereinsetzen in das Antiseptikum
getaucht werden.
Im besonders akuten Zustand empfiehlt es sich, die Ohrringe nicht
wieder einzusetzen und auch auf die Ohrlöcher selbst, mehrmals
täglich etwas antiseptische Flüssigkeit zu
träufeln. Auch auf Kosmetikrückstände wie
Haarfestiger oder Shampoo, rund um die Ohren muss geachtet werden, da
sie sonst zusätzlich Reizungen auslösen
können.
Da es grundsätzlich immer wieder zu Entzündungen von
Ohrlöchern kommen kann, da die Stichkanäle, gerade
bei hoher Beanspruchung leicht einreißen, ist es sinnvoll die
Ohrläppchen beim täglichen Eincremen mit
einzubeziehen. Falls sich die Beschwerden trotz aller Pflege nicht
bessern, ist der Gang zum Arzt unumgänglich.