Wer sich einen Kamin wünscht, aber keinen Schornstein
zur Verfügung hat, könnte als Alternative einen Gel-
oder Bioalkohol-Kamin in Betracht ziehen. Obwohl ein Holzkamin schon durch sein Knistern eine schönere
Atmosphäre vermittelt und auch eine weitaus höhere
Heizleistung hat, bieten auch Gel- und Bioalkohol-Kamine viele Vorteile.
Zum Einbau benötigt man keinen Schornstein und keine
Genehmigungen vom Kaminkehrer. Die Auswahl an Kaminen ist riesig,
für jeden Geschmack ist ein Kamin dabei. Der Anschaffungspreis
ist viel geringer als bei einem Holzkamin und der Einbau ist
problemlos, ohne Dreck, erledigt.
Die Modelle sind meist kleiner als Holzkamine, einige sind sehr flach
und werden einfach an die Wand gehängt. Gerade für
kleine Wohnungen sind sie deshalb interessant. Nachteilig ist der
relativ hohe Preis des Brennmittels im Vergleich mit Holz oder auch
Erdgas. Ein Liter 96 %iger Bioethanol kostet etwa 1,30 bis
2,00 Euro.
Wer sich zum Kauf eines solchen Kamins entscheidet, hat die
Wahl zwischen dem Betrieb mit Brenngel-Dosen oder mit
flüssigem Bioalkohol.
Hier gibt es einige
Unterschiede zu beachten:
Kamine, die mit Brenngel-Dosen betrieben werden, sind meist
die Preiswertesten. Die Design-Auswahl ist hier schier
unerschöpflich.
Die Strahlungswärme dieser Kamine ist aber leider gering und
nicht geeignet, um einen Raum wirklich auszuheizen. Das Gel verbrennt
nicht ganz rückstandslos und enthält Zusatzstoffe wie
Ethyl-Isopropylalkohol, die zu unangenehmer Geruchsbildung
führen können. Das Flammenbild wirkt nicht wirklich
lebensecht. Die Brenngel-Dosen, von denen meist drei Stück
gleichmäßig im Kamin verteilt werden, erzeugen eine
eher punktuelle Flamme, als würden drei große Kerzen
im Ofen brennen. Die Brennzeit dieser Dosen liegt bei etwa zwei Stunden.
Dagegen erzeugen Kamine, die mit Bioalkohol beheizt werden,
eine angenehme Strahlungswärme. Sie sind durchaus geeignet,
einen Raum während der Übergangszeit angenehm zu
erwärmen und auch im Winter sind sie als Zusatzheizung
optimal. Bioalkohol verbrennt ohne Rückstände,
rußt nicht und ist vor allem geruchsneutral.
Der Einsatz einer Brennkammer ermöglicht eine
gleichmäßige Verteilung des Alkohols im gesamten
Brennraum. Die Flamme wirkt deshalb sehr natürlich.
Außerdem kann man die Flammenhöhe regulieren, die
Flamme jederzeit löschen und später wieder entfachen.
Da die Brennkammer bis zu drei Liter Bioalkohol fasst, ist
ständiges Nachfüllen nicht nötig und man
kann das Feuer lange genießen, bei kleiner Flamme bis zu acht
Stunden. In der Anschaffung sind diese Kamine dafür auch etwas
teurer.
Wer sich zum Kauf entscheidet, sollte sich unbedingt in einem Fachgeschäft beraten lassen. Dort kann man solche Kamine auch einmal brennen sehen und sich selbst ein Urteil über Vor- und Nachteile bilden.