Tagesmutter Kosten

Zu wenig Kitas, zu volle Kindergärten. Deutschland hat ein massives Problem bei der Betreuung seines Nachwuchses. Pisa- oder andere Unesco-Studien beklagen insbesondere die mangelnden Angebote für Kleinkinder unter drei Jahren. In dieser Altersgruppe besuchen kaum zehn Prozent der Kinder in Deutschland eine Krippe oder Tagesmutter. Denn Plätze in der Krabbelgruppe sind rar, und Tagesmütter gelten als teuer. Was viele Eltern vielleicht nicht wissen: Gemeinden oder Jugendämter tragen oftmals die Kosten für die Tagesmamis.

Wie viel eine Tagesmutter kostet, ist generell Verhandlungssache. Da Tagesmütter und Eltern in ihrer Vertrags- und Preisgestaltung frei sind, bestimmen Angebot und Nachfrage letztlich den konkreten Preis. Als Richtschnur für stundenweise Betreuung kann ein Tarif um die zehn Euro gelten. Ist das Kind mehrmals in der Woche für mehrere Stunden bei der Tagesmutter, sind Stundentarife um die fünf Euro normal.

Viele Tagesmütter vereinbaren stattdessen aber auch eine feste monatliche Bezahlung, die sich nicht an Stunden orientiert. Hinzu kommt immer ein Entgelt für das Essen, wenn das Kind verpflegt wird. Das kann zwischen zehn und zwanzig Euro pro Woche variieren.

Die Bio-Tagesmutter muss natürlich mehr veranschlagen. Zwischen 300 und 600 Euro kann die Betreuung mit Essen dann im Monat kosten. Die große Spannbreite erklärt sich damit: In großen Städten oder in zentralen Ortslagen ist die Nachfrage nach Tagesmüttern besonders hoch. Dort liegen die Preise über denen, die beispielsweise auf dem Lande genommen werden.

Leben die Eltern in der Vorzeigegemeinde Dormagen in Nordrhein-Westfalen, brauchen sie für die Tagesmutter überhaupt nichts zu bezahlen, solange sie nicht mehr als 1700 Euro verdienen.

Finanzielle Unterstützung bieten allerdings auch viele andere Kommunen den Eltern an, die eine Tagesmutter einsetzen. Ein Anruf beim örtlichen Jugendamt oder bei der Bürgerberatung hilft weiter. Hier erfahren Eltern, wie viel die Stadt unter welchen Bedingungen bezahlt. Meistens gelten Einkommensbeschränkungen. Ob die Eltern Arbeitnehmer oder Selbstständige sind, spielt hingegen keine Rolle. Die Jugendämter vermitteln überdies Tagesmütter, die Normalweiser preiswerter sind, als die auf dem privaten Markt.

Damit Eltern eine Vergleichsmöglichkeit haben, sollten sie mehrere Tagesmütter besuchen und genau nachfragen, welche Konditionen sie anbietet und wie viele Kinder insgesamt bei ihr sind. Betreut sie mehrere Kinder gleichzeitig, bietet sie unter Umständen bessere Tarife an, als die Betreuerin, die nur ihre eigenes und ein fremdes Kind in ihrer Obhut hat. Oft ist auch die Tagesmutter günstiger, die etwas weiter entfernt wohnt. Tipps und Hilfe zu Fragen bei Tagesmüttern, Tarifen und Kostenübernahmeregelungen gibt es bei den zuständigen Jugendämtern oder beim Bundesverband für Kindertagespflege e.V..



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