Im Jahr 2009 feiert der "Hula-Hoop-Reifen" seinen 50. Geburtstag. Viele erinnern sich noch, wie 14 Jahre nach Kriegsende eine Hula-Hoop-Welle ausgelöst wurde, die, wie so oft, aus den USA kam. Eine Hysterie trat ein, denn jeder wollte den Reifen haben, ohne dass die meisten wussten, dass es sich um ein effektives Sportgerät handelt. Man kaufte den bunten, leichten Kunstoffreifen, weil es lustig aussah, sich daran zu versuchen, und auch das Anschaffen von überflüssigen Dingen hatte in jenen Jahren begonnen. Aber der Nachbar hatte ihn, es war chic, dazu zugehören.
Bill Haley und Elvis Presley hatten es in jenen Jahren bei
ihrer Rock´n Roll-Musik vorgemacht, mit den Hüften zu kreisen.
Aber der Hula-Hoop-Reifen war nicht ihre Erfindung, trotzdem man
allerorts in Deutschland die Unterleiber in der Zentrifugalkraft des
Reifens kreisen ließ. Eine Mode war geboren und ein einfaches
"Turngerät", das sich jeder leisten konnte. Trotzdem, die
besseren Exemplare kosteten DM 5,00, was damals bei einem Stundenlohn
von unter DM 2,00 viel Geld war.
Millionen Hula-Hoop-Reifen wurden in einem Jahr verkauft, aber so
schnell wie der Boom gekommen war, so schnell war er auch wieder
beendet. Es war die Zeit des Kofferradios, des Pferdeschwanz, der
Petticoat war "in" und Peter Kraus stand in den Hitparaden ganz oben.
Viele Jungen, die noch zu klein waren, den Reifen mit den
Hüften zu bewegen, nahmen ein Stück Holz und spielten
"Reifen treiben" mit gleichzeitigen nebenherlaufen.
Alles lange vorbei, aber der Hula-Hoop-Reifen ist neu
aufgekommen und lebt, junggeblieben, im neuen Material zum Teil und
Farben. Aber damals wie heute ist einiges zum Hula-Hoop-Reifen zu
sagen, wenn es um die Anwendung als Sportgerät geht. Die
Schwierigkeit bei dem leichten Sportgerät ist für
viele, das mit der Hüftbewegung kreisende Sportgerät
in Bewegung zu erhalten, damit es nicht auf den Boden fällt.
Die dazu notwendigen Bewegungen sollte der Ungeübte nicht
übertreiben, denn leicht hat man sich aufgrund des falschen
Ehrgeizes etwas verrenkt, die Bandscheibe verknackst oder die
Bänder gedehnt. Sich langsam an die Übungen
gewöhnen und sich nicht mit anderen messen wollen, ist eine
vernünftige Vorgehensweise.
Eine Erleichterung bei der Übung erreicht man dadurch, dass
man den Reifen durch Einfüllen von Wasser oder Sand gezielt
schwerer macht und dadurch eine bessere Verlagerung für den
Austausch der Kräfte vornimmt. Aber es sind nicht nur die
kreisenden Bewegungen um den Körper, die als Übungen
geeignet sind. Wir kennen es auch von der Sportgymnastik, dass der
Reifen ein gutes Sportgerät bei gymnastischen Übungen
ist.
Das Werfen des Reifens bei Übungen oder das mit Effee
Weggerollte Sportgerät, das wie von selbst wieder
zurückkommt, sich für einen kurzen Zeitraum zwischen
zwei Übungen fortbewegt hat, ergibt eine grazile Abfolge von
Körperbewegungen. Auch im Stand mit dem Reifen gymnastisch zu
agieren, durch Durch-, Ein- und Ausspringen oder entsprechende
Sitzübungen unter Zuhilfenahme des Reifens sind wirksame
Übungen zur Dehnung des Bewegungsapparates und zur
Verbesserung der Motorik.
Neben dem Reifen herzulaufen und ihn mit der Hand antreiben ist eine
gute Ausdauerübung, um den laufenden Reifen herumzulaufen und
ihn einmal mit der rechten Hand und einmal mit der linken Hand in
Bewegung zu halten ist die Steigerung dieser Übung.
Was wichtig ist für Körper und Geist, sich immer wieder neue eigene Übungen ausdenken. Die Phantasie geht da manchmal mit der Tagesform.