In fast jedem Kleiderschrank findet man weiße Bettwäsche, Tischwäsche oder Kleidungsstücke. Meist sind sie in der hintersten Ecke verstaut, weil sie einfarbig und langweilig sind. Dabei kann man diese Stoffe wunderbar einfärben und selbstständig neue Muster kreieren. Das Färben von Stoffen wurde schon im alten Ägypten praktiziert und kann auch heute langweilige Kleidung oder Wäsche zu neuem Leben erwecken. Die Farbe zum Färben der Stoffe gibt es in jedem Drogeriemarkt oder in gut sortierten großen Kaufhäusern.
Stoffe können sowohl in der Waschmaschine
eingefärbt werden, als auch in einem Eimer oder in einer
Schüssel. Beim Einfärben von Stoffen sollte man immer
Handschuhe tragen, damit die Farbe nicht auf die Haut geraten kann. Die
Stoffe sollten aus Materialien hergestellt sein, die sich auch
färben lassen, dazu gehören Baumwolle, Leinen,
Viskose und Halbleinen. Stoffe aus Synthetikfasern wie, Polyester,
Polyacryl und Polyamid lassen sich nicht einfärben. Die Stoffe
sollten helle Farben haben, damit die Farbe auch gut aufgenommen werden
kann.
Dunkle Stoffe nehmen keine Farbe an, außer man
möchte die alte schwarze Jeans wieder wie neu aussehen lassen.
Weiße und naturfarbene Stoffe eignen sich am besten zum
Einfärben. Auch ist es zu empfehlen, die zu färbenden
Stoffe vor dem färben einmal zu waschen, damit vorhandene
Appreturen wie z. B. Weichspüler, Stärke oder
Verschmutzungen das Färben nicht beeinträchtigen
können.
An die Packungsbeilage des Färbemittels sollte man sich
unbedingt orientieren und die Temperaturen die dort zum Färben
angegeben sind auch einhalten. Nach dem Färben in der
Waschmaschine ist es ratsam die Waschmaschine vor der nächsten
Wäsche einmal durchspülen zu lassen, damit die
Restfarbe die normale Wäsche nicht einfärben kann.
Mit verschiedenen Techniken kann man auch
wunderschöne und einzigartige Muster in die Stoffe mit
einfärben. Eine sehr beliebte Variante ist das Färben
in der Batikoptik. Dazu wird an verschiedenen Stellen des Stoffes eine
Ecke mit einer Schnur abgebunden. Das kann sowohl an den Ecken als auch
in der Mitte des Stoffes sein. Auch das Zusammenfalten des Stoffes
ergibt einzigartige Muster.
Hier gilt es zu probieren mit welcher Technik, welche Muster entstehen.
Zum Üben eignen sich kleine Stoffreste, die man hinterher zu
einer Patchworkdecke verarbeiten kann. Ebenso lassen sich durch die
Wickeltechnik mit der Schnur, Batikornamente auf ein weißes
T-Shirt bringen lassen. Dazu muss eine Ecke des Shirts mit Schnur
umwickelt werden und dies dann in die Farbe eingetaucht werden. So
entstehen neue Kleidungsstücke, die wirklich einzigartig sind.
Durch das aufbringen von Kerzenwachs, lassen sich auch Bilder oder
Schriftzüge auf den Stoff anbringen, da die Farbe die Stellen
mit dem Kerzenwachs nicht einfärbt.
Wer auf chemische Färbemittel verzichten möchte, der kann die Farbe aus der Natur schöpfen. Es gibt einige Pflanzen, die sich wunderbar zum Einfärben von Stoffen eignen. Die Pflanzen werden in Wasser eingeweicht und aufgekocht, durch ein Sieb gefiltert und in diesem Sud kann der Stoff dann eingefärbt werden. Maiglöckchen, (Vorsicht giftig), ergeben eine grüne Farbe, zwiebeln werden orange bis Braun, Eicheln werden braun und Indigo ergibt das Jeansblau.