Die Erörterung ist eine der gängigsten
Formen des Aufsatzes im Deutschunterricht. Wer hier den richtigen Dreh
raus hat, kann eine gute Note nach der anderen absahnen. Aber wie
schreibt man eigentlich eine gute Erörterung? Der
Schlüssel zum Erfolg liegt nicht nur in einer durchdachten
Argumentation, sondern auch in einem gelungenen Einstieg. Dieser
entpuppt sich in der Realität aber oftmals als das Schwerste.
Wie also kann eine Einleitung zur Erörterung
gelingen?
Was gehört in eine Einleitung und was nicht?
Und: Wie lang sollte der Einstieg sein?
Der Sinn der Einleitung liegt hauptsächlich darin, den Leser auf das Kommende einzustimmen und ihn auf das Erörterungsthema vorzubereiten. Dabei ist es wichtig, das Interesse des Lesers zu wecken. Dies gelingt zum Beispiel dadurch, dass auf die Wichtigkeit beziehungsweise die Problematik des zu behandelnden Themas hingewiesen wird oder indem unterstrichen wird, dass der Leser selbst vom Thema betroffen ist.
Die Hinführung zur eigentlichen Fragestellung kann
auf unterschiedliche Weise geschehen: Der Schreiber kann mit einem
passenden, konkreten Anlass oder einer aktuellen Diskussion einleiten,
sich auf eine Studie oder Berichte der Medien stützen oder
aber ein Erlebnis aus der eigenen Erfahrung einbringen.
Oftmals wählen Schreiber auch ein passendes Zitat als Einstieg
oder rücken die Fragestellung vor einen geschichtlichen
Hintergrund. Eine weitere Einleitungsmöglichkeit besteht
darin, schwierige Begriffe, die in der Fragestellung vorkommen, genauer
zu beleuchten, zu präzisieren und zu erklären, zum
Beispiel „erneuerbare Energien“ oder
„Gentechnologie“. Dadurch wird sichergestellt, dass
der Leser weiß, worum es genau geht.
Nachdem man den Leser auf das Thema der dialektischen Erörterung vorbereitet hat, formuliert man im nächsten Schritt die Fragestellung, die im Hauptteil erörtert wird. Wichtig dabei ist, auf die widersprüchlichen Ansichten hinzuweisen, die in Bezug auf die gestellte Frage existieren, ohne dabei Argumente vorweg zu nehmen. Argumente, die die These stützen oder widerlegen, sind dem Hauptteil vorbehalten.
Nach der Formulierung der Frage kommt es nun nur noch auf eine knappe Überleitung zum Hauptteil an, beispielsweise indem man die eigene Vorgehensweise erläutert, etwa durch „Im Folgenden sollen die Argumente, die für und gegen die These sprechen, dargelegt und gegeneinander abgewogen werden.“
Auch der Einstieg einer Textgebundenen Erörterungen gibt das zu erörternde Thema an. Außerdem sollten bei diesem Erörterungstyp unter anderem Angaben zu Verfasser und Titel des Werks gemacht werden.
Was die Länge der Einleitung angeht, können keine pauschalen Regeln aufgestellt werden. Die Länge der Einleitung ergibt sich aus der Komplexität des Themas. In jedem Fall sollte der Schreiber nicht „schwafeln“, sondern nach dem Prinzip „so kurz wie möglich, so lang wie nötig“ schreiben. Langwierige Einleitungen wirken ermüdend auf den Leser und mindern sein Interesse. Also: Formuliere prägnant und treffend und vermeide Abschweifungen und unnötige Ausdehnungen, denn: In der Kürze liegt die Würze.
Nun steht einem gelungenen Einstieg in die Erörterung nichts mehr im Wege. Viel Erfolg beim Schreiben!