Sozialversicherungsnummer

In der Bundesrepublik gibt es ein sehr engmaschiges Netz der gesetzlichen Sozialversicherungen. Jeder Mensch ist in diesem System gegen die finanziellen Risiken von Arbeitslosigkeit (Arbeitslosenversicherung), Krankheit (Krankenversicherung, Pflegeversicherung), Alter (Rentenversicherung) sowie von beruflich bedingten Unfällen oder Krankheiten (Unfallversicherung) abgesichert.

Die Beiträge zu diesen Versicherungen teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer, bei der gesetzlichen Unfallversicherung muss der Arbeitgeber die Kosten allein tragen. Die Mitgliedschaft ist für die Masse der Arbeiter und Angestellten Pflicht.

Zur Unterscheidung und Identifizierung erhält jeder Mensch eine individuelle Sozialversicherungsnummer. Diese Kennzahl ist personenbezogen und begleitet den Versicherten durch sein gesamtes Leben. Diese Sozialversicherungsnummer wird zum großen Teil nur in der Rentenversicherung verwendet, aus Datenschutz- rechtlichen Gründen verwenden Kranken- und Unfallversicherung darüber hinaus eigene Mitgliedsnummern.

Eine solche Sozialversicherungsnummer erhält jeder Bürger mit Beginn seiner beruflichen Tätigkeit, das ist in der Regel eine Berufsausbildung. Der Arbeitgeber meldet seinen Arbeitnehmer bei der Sozialversicherung an, der zuständige gesetzliche Rentenversicherer weist die entsprechende Nummer zu. Gleichzeitig erhält der Arbeitnehmer einen Sozialversicherungsausweis.

Diesen Ausweis mit einem Passfoto müssen bestimmte Berufsgruppen, beispielsweise Kraftfahrer, Bauarbeiter oder Schausteller, bei ihrer beruflichen Tätigkeit stets mit sich führen. Damit erbringen sie den Nachweis, dass für diese Tätigkeit Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden. So wird der Schwarzarbeit aktiv der Kampf angesagt.

Eine Sozialversicherungsnummer hat nach dem sechsten Sozialgesetzbuch bei jedem Bürger einen einheitlichen Aufbau und könnte wie folgt aussehen:
50 191258 L 38 4

Die ersten beiden Zahlen (50) verschlüsselt die Bereichsnummer der ausgebenden Stelle. Die Mehrzahl der in Deutschland tätigen Arbeitnehmer ist bei der Deutschen Rentenversicherung Bund pflichtversichert. Diese Versicherung ist 2005 aus der Bundesversicherungsanstalt der Angestellten (BfA) und den Landesversicherungsanstalten für Arbeiter und Handwerker (LfA) hervorgegangen.

Andere Berufsgruppen, zum Beispiel Berg- oder Seeleute haben wiederum eigene Rentenversicherer. Die nächsten vier Zahlen (191258) sind das Geburtstag des Versicherten, der Buchstabe (L) ergibt sich aus dem ersten Buchstaben des Geburtsnamens. Da sicher an diesem Tag mehrere Menschen mit dem Geburtsnamen L.... zur Welt kamen, wird anschließend zur Unterscheidung eine Seriennummer (38) eingegeben.

Männliche Versicherte erhalten die Seriennummer 00 bis 49, weibliche die Nummern 50 bis 99. Die abschließende Zahl stellt eine Prüfziffer dar. Sie wird nach mathematischen Methoden aus den vorhergehenden Zahlen ermittelt und soll verhindern, dass es bei der Eingabe der Sozialversicherungsnummer in EDV- Systeme beispielsweise durch Zahlendreher zu Verwechslungen der versicherten Person kommt.

Damit hat der Versicherte selbst keinen Einfluss auf seine Sozialversicherungsnummer. Er benötigt sie zur Bearbeitung und zur schnelleren Identifizierung gegenüber den gesetzlichen Sozialversicherungen.



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