Ledercouch pflegen

Wie pflegt man eine Ledercouch richtig?

Eine Ledercouch ist seinem Besitzer oft ein wertvoller Schatz. Eine alte, gut gepflegte Couch strahlt Stärke und Gemütlichkeit aus und eine moderne Couch in trendigen Farben ist ein besonderer Blickfang im Wohnzimmer. Damit die wertvolle Ledercouch lange Zeit ihre Schönheit behält, ist es wichtig, sie richtig zu pflegen. Vermeintlich gute alte Hausmittel stehen dabei teuren Hightech-Pflegeprodukten gegenüber. Doch was pflegt am Besten und was sollte man noch beachten, damit Leder lange schön bleibt?

Wer einige Grundregeln im Umgang mit Ledermöbeln beachtet, kann die Schönheit seiner Couch lange erhalten und eine sonst später notwendige Aufarbeitung durch einen teuren Fachmann sparen.

Einige Grundregeln

Leder ist ein Naturprodukt, das sehr robust und langlebig ist, wenn man ein paar grundlegende Dinge beachtet. So sollte man sich nicht regelmäßig ohne ein Kissen oder Decke auf die Couch setzen oder legen. Denn das natürliche Körperfett von Haut und Haaren oder deren Pflegeprodukte können die Poren des Leders verstopfen bzw. zu dunklen Flecken führen.

Leder besitzt eine gewisse natürliche Feuchtigkeit und reagiert empfindlich auf zu große Feuchtigkeit und Trockenheit. Deshalb sollte man darauf achten, die Couch nicht zu nah an den Ofen oder die Heizung zu stellen, da dessen Hitze das Leder austrocknet und dadurch hart und brüchig macht.

Auch zu große Feuchtigkeit kann dem Leder schaden. Verschüttete Flüssigkeit hinterlassen dauerhafte unansehnliche Flecken und anhaltende Nässe verdirbt das Leder, das anfangen kann modrig zu riechen oder sogar zu schimmeln. Ein nicht zu feuchtes Tuch zum regelmäßigen Entfernen von Staub und leichtem Schmutz gilt aber als ungefährlich, wenn die Couch ansonsten ausreichend durch rückfettende und Wasserabweisende Pflegemittel gepflegt wird.

Außerdem sind die Farben der Couch oft lichtempfindlich. Werden sie regelmäßig direktem Sonnenlicht ausgesetzt, bleichen sie schnell aus. Ein schattiges Plätzen ist für die Couch also am besten geeignet.

Pflegen mit Hausmitteln

Zur Pflege von Leder werden einige Hausmittel empfohlen, sogar Verkäufer von Ledermöbeln verraten manchmal ihre Tricks. Der Verbraucher erhofft sich, dadurch die oft teuren Lederpflegemittel aus dem Fachhandel zu sparen.

Zu den traditionellen Hausmitteln gehört Bienenwachs. Es soll vor allem glattes Leder durch wertvolle natürliche Inhaltsstoffe pflegen. Allerdings meinen Experten, es verstopfe die Poren des Leders, was den "Tod" der Ledercouch bedeute, denn dadurch kann der wichtige Luft- und Feuchtigkeitsaustausch mit der Umgebung nicht mehr stattfinden und das Leder wird eher früher als später rissig und matt.

Ein anderer oft auftauchender Tipp ist Bodylotion, denn "was für meine Haut gut ist, kann ja für Leder nicht schlecht sein“, meinen viele. Aber die Pflege der eigenen lebendigen Haut ist mit der Pflege von Leder, also toter Haut, nicht gleich zu setzen. Bodylotion kann ebenso, wie Bienenwachs die Poren verstopfen und zudem können je nach Inhaltsstoffen auch unschöne Verfärbungen entstehen, meinen die Lederexperten.

Wer von Vaseline oder gar Bananenschalen als Pflegemittel für Ledermöbel liest sollte aber spätestens dann merken, dass nicht jedes billige Hausmittel etwas für die wertvolle Ledercouch ist.

Moderne Pflegemittel - speziell für Leder entwickelt

Der Fachmann empfiehlt zur Pflege ihrer Ledermöbel speziell auf die Lederart abgestimmte Pflegemittel. Sie sind zwar teurer als Bodylotion und Bienenwachs, aber dafür finden sie für ihre spezielle Ledercouch in ihrer Farbe die besten Pflege- und Reinigungsmittel mit wertvollen Inhaltsstoffen: Antioxidantien vermindern das "Älterwerden" des Leders, indem sie es vor kleinen Rissen schützen und die Geschmeidigkeit erhalten.

Hydro- und Oliophobierende Stoffe schützen das Leder vor Wasser und Öl, die sonst dunkle Flecken verursachen würden. Spezielle UV-Filter verhindern ein Ausbleichen der Farben aufgrund von Sonnenlicht und es gibt so genannte Antiknarrzstoffe, die das typische Quietschen und Knarren älterer Ledermöbel verhindern soll.

Erst Reinigen, dann Pflegen

Vor dem Pflegen sollte man die Ledercouch allerdings gründlich reinigen, damit alter Schmutz nicht durch die Mittel konserviert wird und die Pflegestoffe ungehindert ins Leder einziehen können. Es werden Lederreinigungsmittel angeboten, die schonend kleine oder größere Verschmutzungen reinigen. Sogar für schwierige Probleme, wie Kugelschreiberflecken, gibt es spezielle Reinigungslotionen.

Die meisten Experten raten allerdings von Kombi-Präparaten ab, die gleichzeitig reinigen und pflegen sollen. Die Erklärung klingt einleuchtend: Reinigungsmittel für Leder sollen u.a. fetthaltige Schmutzstoffe lösen und enthalten die entsprechende Lösungsmittel. Pflegemittel dagegen sollen das für die Haltbarkeit und Geschmeidigkeit des Leders wichtige Fett zurückgeben. Beides kann ein Mittel nicht gleichzeitig leisten und so führen solche Mittel nach Expertenmeinung dazu, dass das Leder sein natürlich Fett bald verliert und dann hart und rissig wird.

Ein Nachteil der modernen Pflegmittel ist allerdings ihr Preis und so muss letztendlich jeder selbst abwägen, wie viel ihm die eigene Couch wert ist.

Alte Couch, aber nicht hässlich

Einer Alterserscheinung kann man aber weder mit modernen noch mit traditionellen Mitteln beikommen. Da, wo die Ledercouch durchs Sitzen oder Liegen besonders strapaziert wird, dehnt sich das Leder etwas und beginnt so nach einiger Zeit Falten zu bilden. Diese Falten sind für das Naturprodukt Leder normal und schaden der Couch nicht, allerdings kann es die Reinigung und Pflege erschweren, da die Stellen in den Falten schwerer zugänglich sind. Da kann eine spezielle Bürste helfen, auch diese Stellen zu erreichen.

Dann kann es für den Besitzer einer Ledercouch eine Auszeichnung sein, wenn das gut gepflegte Möbelstück anhand von Falten sein Alter beweist, dabei aber nicht abgenutzt aussieht.



URL des Artikels: http://eurogrube.de/haus-und-garten/ledercouch-pflegen.htm