Diphterie
Diphtherie ist eine akute bakterielle Erkrankung, die Halsschmerzen, Fieber und manchmal auch ernsthafte oder sogar tödliche Komplikationen mit sich zieht. So war die Diphtherie bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts eine der Haupttodesursachen im Kindesalter. Schutzimpfungen und allgemein verbesserten Lebensumstände haben die Krankheit aber in den Industrieländern recht selten werden lassen.
In einigen Entwicklungsländern stellt sie jedoch für nicht geimpfte Reisende immer noch eine Gefahr dar.
Ursachen und Verbreitung
Verantwortlicher Erreger einer Diphtherieerkrankung ist das Bakterium CORYNE-BACTERIUM-DIPHTHERIAE. Es befindet sich auf der Haut oder in der Nase einer immunen Person und vermehrt sich rasch im Laufe einer Infektion im Hals oder auf der Haut eines Kranken. Die eigentlichen Komplikationen der Diphtherie entstehen durch ein von dem genannten Bakterium in das Blut abgegebenes Toxin.
Wie erwähnt wird die Krankheit in der Regel von Einwanderern oder Touristen aus Entwicklungsländern eingeschleppt. Dort mag die Diphtherie von einem gesunden Träger weitergegeben worden sein, dessen Mund- und Nasenschleimhäute von den Bakterien besiedelt sind, der selbst aber durch eine frühere Erkrankung Immunität erlangt hat. Er überträgt die Bakterien in Tröpfchenform beim Niesen, Husten oder Küssen.
Symptome
Wird eine nicht immune Person angesteckt, vermehrt sich das Bakterium im Hals, was als der typische Diphtheriebelag auf den Mandeln sichtbar wird und sich über den Gaumen und Kehlkopf bis in die Luftröhre ausbreiten kann. Atemschwierigkeit und Heiserkeit sind die direkte Folge. Andere Symptome sind vergrößerte Halslymphknoten, ein beschleunigter Herzschlag sowie leichtes Fieber. Manchmal beschränkt sich die Infektion auf die Haut und verursacht dort lediglich einige gelbe Flecken oder Beläge.
Lebensbedrohliche Komplikationen entwickeln sich nur bei nicht Geimpften und werden vom bakteriellen Toxin verursacht. In besonders schlimmen Fällen kollabieren Kranke binnen eines Tages nachdem sich die ersten Symptome gezeigt haben und sterben. Häufiger stellen sich Herzinsuffizienz oder Hals- und Gliedmaßenlähmungen ein. Diese können bis zu sieben Wochen anhalten. Wer sie übersteht, wird in der Regel jedoch wieder völlig gesund.
Vorbeugung
Schutzimpfungen gegen Diphtherie erfolgen bereits im ersten Lebensjahr. Trotz der selten gewordenen Krankheitsfälle sollten diese weiterhin durchgeführt werden, weil die Gefahr einer Diphtherie-Neueinschleppung aus Entwicklungsländern immer noch latent besteht. Bei nicht ausreichendem Impfungsgrad der Kinder könnte schnell eine Epidemie entstehen.
Vor Reisen in gefährdete Gebiete ist zu überprüfen, ob man selbst als Kind geimpft wurde und ob eventuell eine Auffrischungsimpfung erforderlich ist. Wer nicht geimpft ist, sollte dies unbedingt nachholen!
Therapie
Penicilline töten zwar den Diphtherieerreger ab, wirken allerdings nicht gegen das ins Blut gelangte Toxin. Besteht ein Diphtherieverdacht, muss deshalb schnellstens zusätzlich ein Antitoxin verabreicht werden. Treten starke Atembeschwerden auf, kann eine Tracheostomie (chirurgische Einführung einer Atemkanüle in die Luftröhre) nötig werden.
Kranke werden so lange isoliert bis die Diphtheriebakterien vollständig aus Hals und Nase verschwunden sind, was durch mehrere Abstriche an aufeinander folgenden Tagen bestätigt werden muss.
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