Kreuzbandriss

Die Aufgaben der Kreuzbänder

Zum einem festen Bestandteil unseres Knies gehören unter anderem auch die Kreuzbänder. In unserem Körper gibt es fast kein anderes Gelenk, dass so vielen Belastungen und Kräften ausgesetzt ist wie das Knie, da es nahezu das gesamte Körpergewicht tragen muss. Zum großen Teil werden diese Belastungen durch die Muskulatur aufgefangen, aber auch Menisken, Kapselgewebe und Bänder werden schwer belastet und müssen ihr übriges zur Stabilisation beitragen. Dazu gehören auch zwei Kreuzbänder, dass vordere und das hintere. Die Kreuzbänder befinden sich innerhalb der Gelenkkapsel.

Die Aufgaben der Kreuzbänder bestehen nun darin, das Knie entsprechend ihrer Verlaufsrichtung (überkreuz von der Kopfmitte des Schienbeins bis zum Oberschenkelknochen) zur jeweiligen Laufrichtung zu stabilisieren. Vereinfacht ausgedrückt, sobald der Unterschenkel beim Laufen auf dem Boden aufsetzt, verhindern die Kreuzbänder dass sich der Unterschenkel über den Oberschenkel nach hinten oder umgekehrt verschiebt. Sobald der Unterschenkel bei einer Belastung nach vorn ausweichen möchte, spannt sich das vordere Kreuzband und in Gegenrichtung das hintere an.

Das wunderbare und fast unglaubliche an unseren Kreuzbändern ist, sie verfügen über so genannte ''Messfühler'' die dem Rückenmark die jeweilige Stellung des Beines mitteilt, so dass dies verschieden Muskelgruppen mit steuern kann.

Entstehung des Kreuzbandrisses

Wissenschaftlichen Studien zu Folge, erleidet in Deutschland aller sechseinhalb Minuten jemand einen Kreuzbandriss, wobei Fußballer und Wintersportler am häufigsten betroffen sind. Fast ausnahmslos, sind starke Gewalteinflüsse aufs Knie die Hauptursache aller Kreuzbandrisse.

Wirkt unter anderem auf das gebeugte Knie eine extreme Kraft ein, oder kommt es bei dem Gelenk zu einer gewaltsamen Überstreckung, so kann das hintere Kreuzband reisen.

Das vordere Kreuzband kann zum Beispiel reisen, wenn das Kniegelenk bei angespannten Oberschenkelmuskeln gewaltsam gebeugt oder überstreckt wird. Ebenso kann es zum Kreuzbandriss führen, wenn das Bein bei angespannten Bändern und Muskeln verdreht wird.

Symptome eines Kreuzbandrisses

Erleidet jemand einen Kreuzbandriss, ist dies meist zu spüren und zu hören, denn es entsteht ein lautes knackendes Geräusch. In aller Regel empfindet der Betroffene sehr starke Schmerzen und das Knie schwillt sehr schnell an. Teilweise bildet sich an dem geschwollene Knie noch ein starker Bluterguss.

Äußerst typische Anzeichen für einen hinteren Kreuzbandriss, das Schienbein verschiebt sich gegenüber dem Oberschenkel nach hinten und bei einem vorderen nach vorne. Die Betroffenen haben zudem einen sehr unsicheren Gang, da das Gelenk immer wieder spontan wegknickt.

Zur sicheren Diagnose sollte aber unbedingt eine Röntgenaufnahme oder ein MRT (Magnetresonanztomographie) erfolgen.

Therapie eines Kreuzbandrisses

Nach der eindeutigen Diagnose, sollte das Bein geschont, hochgelegt und gekühlt werden, damit zuerst einmal die Schwellungen zurück gehen. Gegen die Schmerzen verabreichen Ärzte in der Regel Analgetika, Kortison-freie Entzündungshemmer oder Kortisonpräparate die direkt ins Knie injiziert werden. Eine Operation muss nicht bei jedem Kreuzbandriss durchgeführt werden, denn dies ist auch abhängig vom Alter, Beruf, sportlichen Aktivitäten und von der Erwartungshaltung des Patienten.

Bei einer Operation wird das Kreuzband ersetzt. Durch die neuen minimal invasiver Operationstechniken, sind die Genesungszeit und die Beeinträchtigung relativ kurz.

Bei einer konservativen Therapie, wird nach dem Abklingen der Schmerzen das Bein geschient und regelmäßige Krankengymnastik verordnet. Zusätzlich kann die Therapie mit Eisbehandlung, Ultraschall und Reizstrom kombiniert werden.

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