Schwarzer Tee und verschiedene Sorten, die aus Kräutern bestehen, sind bei uns schon lange bekannt. Eine relativ neue Kreation hält in jüngster Zeit Einzug in der Gastronomie und bei Liebhabern würziger Genüsse: Ingwertee.
Ingwer wächst vor allem in tropischen und subtropischen Klimazonen und tauchte im neunten Jahrhundert in Europa auf. Früher vor allem als Gewürz bekannt, wird Ingwer heute in vielfältiger Art und Weise verwendet: kandiert als süße Leckerei oder aufgebrüht als Tee.
Die wohltuende Wirkung des Ingwers ist schon seit Jahrtausenden bekannt und die indische Gesundheitslehre Ayurveda spricht dem Ingwer einen wärmenden Charakter zu. Dieser ist beim ersten Schluck des aus der Wurzel zubereiteten Tees sofort spürbar – neben dem angenehmen Aroma ist vor allem die leichte Schärfe das Markenzeichen des Ingwertees. Der hohe Gehalt an Vitamin C und Eisen sowie der entzündungshemmende Effekt machen den Tee zu einem beliebten Hausmittel bei Erkältungen und noch heute wird Ingwertee gegen Seekrankheit empfohlen.
Den besten frischen Ingwer gibt es in chinesischen
Lebensmittelgeschäften oder in Naturkostläden.
Ähnlich wie bei der Kartoffel, sitzen auch beim Ingwer die
wertvollsten Inhaltsstoffe direkt unter der Schale. Deshalb wird
empfohlen den Ingwer nicht zu schälen. Für einen
halben Liter ist ein ca. daumengroßes Stück zu
nehmen.
Je nach gewünschter Intensität kann es
größer oder kleiner ausfallen – hier ist
beim ersten Zubereiten der eigene Geschmack ausschlaggebend und
zwischendurch Probieren der sicherste Weg zur individuell
gewünschten Rezeptur.
Um möglichst viel Essenz aus der holzigen Wurzel herauszubekommen, sollte sie am besten in Faserwuchsrichtung in dünne Scheiben und anschließend in schmale Streifen geschnitten werden – so wie es in vielen japanischen Restaurants üblich ist. Ist dies zu aufwändig, können die Scheiben mit einem Stößel leicht angedrückt oder ein Ingwerstück einfach gerieben werden. Dadurch löst sich die Faserstruktur und der Ingwer gibt mehr Saft frei. Nach dem Übergießen mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser beträgt die Ziehzeit ca. 7-10 Minuten. Je länger der Tee zieht, desto intensiver werden Geschmack und Schärfe.
Neben diesem unkomplizierten Rezept aus Ingwer und heißem Wasser gibt es vielfältige Variationsmöglichkeiten für die Verfeinerung. Wird dem Ingwer ein Stück leicht zerstoßenes Zitronengras hinzugefügt, erhält der Tee eine spritzig-frische Note. Ein Schuss Holundersirup verleiht eine angenehme Süße und verwandelt das gesunde Getränk in eine exotische Köstlichkeit. Mit frisch gepresstem Orangensaft bekommt der Tee eine schöne Farbe und ein fruchtiges Aroma. Zum Süßen wir häufig Honig oder Palmzucker verwendet.
Soll der Tee eher beim Bekämpfen der ersten Symptome eine grippalen Infektes helfen, so werden 5 Gramm Ingwer mit je 5 Gramm Zimtbaumzweigen, Pfingstrosenwurzel, Windschutzwurzel und Magnolienblüten, 3 Gramm Honigsüßholz und 12 Gramm Datteln vermischt. Nach 10 Minuten Ziehzeit wird dem Patienten empfohlen den Tee in kleinen Schlücken zu trinken und sich anschließend ruhigen Schlaf zu gönnen.