Siebdruckplatten

Siebdruckplatten werden heute mehr zum Bauen und Gestalten als beim Drucken eingesetzt, denn das Siebdruckverfahren wird nur noch sehr selten angewendet. Dementsprechend sind Siebdruckplatten eher beim Regalbau, als Tischplatte in Werkstätten, beim Holzwagenbau, beim Bühnen- und Kulissenbau, als Zeltplattform, als Untergrundplatte für gestalterische Arbeiten, als Rückwand sowie bei der Bodenstabilisierung gefragt.

Siebdruckplatten sind Sperrholz-, beziehungsweise Multiplexplatten. Das bedeutet, sie bestehen aus mehreren, mit Kunstharz getränkten, verleimten Holzschichten. Durch die Harzbeschichtung sind Siebdruckplatten sehr widerstandsfähig, selbst gegen Nager. Ein weiteres Plus der Siebdruckplatten ist ihre Feuchtigkeitsbeständigkeit. Nicht zuletzt haben Siebdruckplatten auf Grund der Verleimung mehrerer mit Harz getränkter Holzschichten eine besonders hohe Festigkeit. Das alles führt dazu, dass sie längst nicht mehr nur für den Siebdruck interessant sind.

Die am häufigsten verwendeten Siebdruckplatten haben eine raue und eine glatte Seite. Es gibt aber auch Siebdruckplatten, deren Oberfläche beidseitig rau oder beidseitig glatt ist. Siebdruckplatten sind mit allen handelsüblichen Farben bedruckbar. Dafür eignen sich vor allem die glatten Oberflächen. Eine zusätzliche Versiegelung der Oberflächen der Siebdruckplatten durch Lacke oder Öle ist im Allgemeinen nicht notwendig. Es ist jedoch empfehlenswert, die Schnittkanten zu versiegeln.

Die Gefahr auf Grund der Verleimung der Schichten der Siebdruckplatten mit Giftstoffen in Berührung zu kommen ist sehr gering. Die verwendeten Kunstharze sind Phenolharz und Melaminharz. Zwar kann es an unversiegelten Schnittstellen zu Ausdünstungen von kleinen Mengen Formaldehyd kommen, doch Phenolharz ist ungiftig und wird nach einer versehentlichen Aufnahme einfach wieder ausgeschieden. Melaminharz hat eine nur sehr schwach toxische Wirkung und kann ebenfalls als unbedenklich betrachtet werden.

Die Pflege von Böden und Zeltplattformen, die aus Siebdruckplatten bestehen, ist einfach, da ihre Oberfläche problemlos abwaschbar und daher leicht sauber zu halten ist. Durch die mehrschichtige Verleimung erreichen Siebdruckplatten eine Festigkeit, welche die anderen Holzplatten in der Regel übertrifft. Qualitativ hochwertige Siebdruckplatten sind aus Birkenholz und bestehen bei einer Dicke von 22 Millimetern aus mindestens 15 Lagen. Der Kunstharzfilm, mit dem die Siebdruckplatten beschichtet sind, gibt ihrer Oberfläche eine dunkle Färbung.

Die Qualität der Siebdruckplatten hat ihren Preis. Platten von 22 Millimeter Stärke kosten zwischen 50 und 120 Euro. Siebdruckplatten sind in einigen Baumärkten erhältlich, aber nicht in allen. Wer in seiner Nähe keinen Händler findet, der Siebdruckplatten führt, kann sie sich im Internet bestellen. Gebrauchte Siebdruckplatten sind schon ab zirka 35 Euro zu haben. Die Preisunterschiede bei neuen Siebdruckplatten ergeben sich zum Teil aus ihren unterschiedlichen Flächenmaßen.

Die gängigsten Größen der Siebdruckplatten sind 1,25 x 2,5 Meter und 1,50 x 3,0 Meter. Asiatische Siebdruckplatten sind meist aus rötlichen Hölzern oder Pappel verleimt und bestehen manchmal nur aus 9 Lagen. Deshalb sind sie auch höchsten 12 bis 15 Millimeter stark. Auf Grund ihrer geringeren Qualität sind sie, gegenüber stärkeren Siebdruckplatten aus Birkenholz, kostengünstiger. Ihr Preis beläuft sich auf weniger als 50 Euro.

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