Die auch als Sepsis bezeichnete Blutvergiftung ist eine Infektion, bei der Bakterien ins Blut gelangen und sich dort vermehren, was so rasant geschieht, das für den Betroffenen ohne sofortige Behandlung meist jede Hilfe zu spät kommt. Bakterien können bereits durch kleine Schürfwunden oder auch beim Putzen der Zähne ins Blut gelangen.
Hier werden sie von einem intakten Immunsystem meist sofort zerstört und es treten keine Symptome auf. Die Infektion bleibt auf die betreffende Hautverletzung beschränkt. Besonders anfällig für Blutvergiftungen sind ältere Menschen und Kinder. Auch Personen mit einem auf Grund von schweren Krankheiten geschädigten Immunsystem, sowie Drogenabhängige zählen zu den Risikogruppen. Blutvergiftungen können auch als Folge von Infektionskrankheiten auftreten. So gelangen etwa bei einer Niereninfektion große Mengen Bakterien ins Blut und befallen die Organe, welche nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden können und zu versagen drohen.
Häufig werden Blutvergiftungen zu spät erkannt, da die Symptome recht unspezifisch sind und leicht mit einer Grippe oder Lungenentzündung verwechselt werden können. Der Infektionsherd schwillt an, ist gerötet und schmerzt. Über den Blutkreislauf breitet sich die Infektion auf den gesamten Körper aus. Es kommt zu hohem Fieber, Zittern und Schüttelfrost. Bleibt die Blutvergiftung in diesem Stadium unbehandelt, setzen die Bakterien Giftstoffe frei, welche die Blutgefäße schädigen.
Der Blutdruck sinkt und es tritt ein septischer Schock auf, welcher mit Verwirrung, Ohnmacht, Blässe und Bewusstseinsstörungen verbunden ist. Besonders bei Herzkranken können sich die Bakterien an den Herzklappen festsetzen und zu einer Entzündung der Herzinnenhaut führen. Selten kommt es bei einer Blutvergiftung zu einer Verringerung der zur Blutgerinnung notwenigen Blutzellen. Durch diesen Mangel an Blutplättchen können starke Blutungen auftreten.
Am häufigsten werden Blutvergiftungen verursacht durch Lungenentzündungen, Infektionen der Harnwege oder der Bauchorgane. Auch Tierbisse und Brandwunden stellen ein hohes Risiko dar. Der umgangssprachliche rote Strich, welcher von der Wunde in Richtung Herz wandert, ist dagegen lediglich ein Zeichen für eine Entzündung der Lymphbahnen. Eine Blutvergiftung ist noch nicht angezeigt, kann sich aber daraus entwickeln, wenn sich die Bakterien weiter über den Blutkreislauf im Körper ausbreiten.
Eine Blutvergiftung macht die sofortige Behandlung nötig. Bei Verdacht der Krankheit wird umgehend ins Krankenhaus eingewiesen und intravenös Antibiotika verabreicht. Eine Biomarkeruntersuchung gibt schnell Aufschluss auf die Bakterienart. Ebenfalls notwendig werden kann die chirurgische Entfernung des Infektionsherdes. Bei einer schweren Sepsis kommt die Intensivmedizin zum Einsatz. Mittels Nierenersatztherapie, Beatmung oder Kreislaufstabilisierung werden die Organfunktionen aufrechterhalten. Wird eine Blutvergiftung umgehend behandelt, bestehen Heilungschancen von etwa 6o Prozent. Blutvergiftungen gelten als die häufigste Todesursache auf Chirurgischen Intensivstationen.
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