Was ist eine Vorgangsbeschreibung?
Bei Vorgangsbeschreibungen werden in der Regel natürlich nicht sehr schwierige und komplexe Betriebsabläufe beschrieben, die vielleicht sogar eine spezielle Ausbildung erfordern. Vielmehr richten sie sich an jeden, der eine eher alltägliche, vielleicht häufig notwendige Tätigkeit ausführen möchte. Beispiele hierfür sind das Flicken eines Fahrradmantels, das Wechseln eines Autoreifens, das Kochen eines bestimmten Gerichts oder das Öffnen einer Flasche mit einem Blatt Papier. Auch die Durchführung eines Kartentricks ist ein typisches Beispiel.
Worauf ist bei einer Vorgangsbeschreibung besonders zu achten?
Wer eine gute Vorgangsbeschreibung verfassen möchte, sollte sich erst einmal eine Stichwortliste machen mit allen wesentlichen Fakten, die genannt werden müssen. Dazu gehört auch das Material, das benötigt wird. Wichtig ist es dann, den Ablauf in genau der richtigen Reihenfolge zu beschreiben. Immer muss davon ausgegangen werden, dass der Leser ja gerade nicht weiß, was er genau tun muss. Er muss sozusagen an die Hand genommen werden und durch einen Vorgang hindurchgeführt werden.
Der Erfolg kann am besten dadurch getestet werden, dass eine andere Person versucht, die beschriebene Handlung aufgrund der gegebenen Anleitung durchzuführen. Gelingt dies, so ist die Vorgangsbeschreibung in Ordnung.
Gliederung einer Vorgangsbeschreibung
Zu jeder Vorgangsbeschreibung gehört eine passende Einleitung, die das Ziel der Beschreibung umreißt und Hinweise gibt, welche Materialien eventuell benötigt werden. Im Hauptteil wird dann der Vorgang in aller Ausführlichkeit beschrieben. Er ist also der eigentliche Kern, in dem der gesamte Ablauf mit allen notwendigen Details wiedergegeben wird. Am Ende kann noch auf eventuelle Schwierigkeiten hingewiesen werden, die auftreten können.
Ein paar formale Tipps
Es ist sehr wichtig, klare Sätze und passende Wörter zu benutzen. Es sollten keine Fachbegriffe sein, sondern gängige Ausdrücke, die jedem bekannt sind. Der Leser muss die Anweisungen verstehen und ausführen, darf also nicht lange über den Inhalt rätseln.
Es versteht sich, dass die Sprache sehr sachlich ist. Auf alle Ausschmückungen und abschweifende Exkurse ist zu verzichten. Allenfalls im Schlussteil ist in Einzelfällen ein Hinweis auf persönliche Erfahrungen möglich, sollte dann aber auch eher als Tipp für die Leser verpackt sein. Keinesfalls darf eine Vorgangsbeschreibung mit einer Schilderung oder einem persönlichen Bericht verwechselt werden.
Häufig benutzt wird deshalb das Passiv, auch in der Umschreibung mit „man“. Es garantiert eine neutrale, objektive Beschreibung.
Satzgefüge und präpositionale Ausdrücke dienen der Abwechslung und verhindern eine einseitige Aneinanderreihung von Hauptsätzen.
Die Zeitform ist in der Regel das Präsens (Gegenwart), da ja nicht über eine zurückliegende Handlung berichtet wird, sondern über einen immer wiederkehrenden Vorgang. Wenn dies alles beherzigt wird, steht der Erstellung einer verständlichen und nützlichen Vorgangsbeschreibung nichts mehr im Wege.
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