Werbeblocker

Technische Probleme mit Werbeblockern gehören weitestgehend der Vergangenheit an, die heute im Vordergrund stehenden Probleme sind eher wirtschaftlicher Natur. Die Installation von Werbeblockern ist weitestgehend automatisiert worden, weswegen die Verwendung solcher Software keine vertieften technischen Kenntnisse mehr voraussetzt und praktisch jedem Internetuser möglich ist. Die Frage „Können Werbeblocker eingesetzt werden“ ist mit eine klaren „ja“ beantwortet worden, die offene Frage lautet „Sollen Werbeblocker eingesetzt werden“.

Wie erkennen Werbeblocker zu filternde Werbung

Die erste Generation von Werbeblockern, in deren Mittelpunkt der „WebWasher“ stand, ging noch sehr naiv zu Werke, indem sie eine Kennung an den Internetserver übermittelte. In gewisser Weise funktionierte sie wie der Aufkleber auf dem Briefkasten „Bitte keine Werbung!“. Dem Server wurde mitgeteilt, dass Werbung unerwünscht ist. Dies erlaubte den Betreibern von Werbefinanzierten Webseiten einfache Gegenmaßnahmen. Bereits vor zehn Jahren blockierte beispielsweise das Magazin „Focus“ den Zugang zu seinem Internetangebot für Nutzer des „WebWasher“ und blendete diesen stattdessen eine Mitteilung ein, dass sie ihren Werbeblocker deaktivieren müssen, um das Angebot zu nutzen.

Die neueste Generation von Werbeblockern blockiert direkt die Internetdomains, von denen Werbung eingeblendet wird. Dies kann nur funktionieren, weil sich genügend freiwillige finden, um die dazu erforderlichen Filterlisten permanent zu aktualisieren. Der bekannteste dieser Werbeblocker ist vermutlich „adbloc“. Die Software auf dem PC des Benutzers ist dabei so konfiguriert, dass sie ständig die aktuellen Filterlisten nutzt, ohne dass der Anwender von diesem Update der Liste erfährt. Diese Werbeblocker arbeiten lokal auf dem Anwender PC und senden keine Informationen an die besuchten Seiten im Internet.
Der Betreiber dieser Seite kann also nicht herausfinden, ob auf dem PC des Besuchers ein Werbeblocker installiert ist.

Was ist also beim Einsatz von Werbeblockern zu beachten?

Zunächst einmal dieses: Der Verfasser der Filterliste bestimmt, was der Anwender im Netz nie zu sehen bekommt. Zwar liegen diese Filterlisten im Klartext auf dem Rechner des Anwenders und können eingesehen und auch bearbeitet werden, aber in der Praxis dürfte sich kaum ein Anwender die Mühe machen zu prüfen, was genau sich hinter den hunderten von blockierten Internetdomains verbirgt.

Des Weiteren ist zu beachten, dass sich beispielsweise auch unabhängige politische Seiten im Internet irgendwie finanzieren müssen. Werbung bietet ihnen die Möglichkeit, nicht von einem einzigen Geldgeber abhängig zu werden. Durch Werbung finanzierte Seiten sind eine wesentliche Grundlage des heutigen vielfältigen Angebots im Internet.

Der Wunsch des Internetsurfers, nur zu sehen, was er sehen will, ist nicht zu beanstanden. Der Wunsch der Webseitenbetreiber, dass Nutzer, die ihr Angebot in Anspruch nehmen doch bitte auch ihr Geschäftsmodell akzeptieren mögen und auf Werbeblocker verzichten sollen, ebenfalls nicht. Beide Positionen sind aber miteinander unvereinbar und daher muss sich jeder Internetuser entscheiden, welcher Auffassung er sich anschließt.

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